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10. Oktober 2017 | Der Mann, der Konstanz in der Welt bekannt macht

Georg Lind ein Siebziger - die Party gab’s in Posen

Konstanz (gro) Sein Handbuch „Moral ist lehrbar“ liegt seit neuestem auf Südkoreanisch vor und demnächst kommt es auch auf Chinesisch heraus. Georg Lind und seine KMDD (die „Konstanzer Methode der Dilemma-Diskussion”) haben Karriere gemacht und den Namen Konstanz in die Welt hinaus getragen. Seminare und Workshops führen den ehemaligen Psychologie-Professor der Bodensee-Universität bis nach Chile, an die Californische Universität in Irvine, nach Sao Paulo (Brasilien), China und Kolumbien, nach Istanbul oder nach Krakau. im vergangenen Sommer wurde Lind 70. Doch die Geburtstagsparty war nicht am Bodensee, sondern in Posen (polnisch: Poznan), bis 1920 die Hauptstadt der gleichnamigen Ostprovinz des Staates Preussen.

Gute Gründe für den Schauplatz des Geburtstagsfestes

Dass das etwas verspätete Geburtstagsfest ausgerechnet an der Warthe ausgerichtet wurde, hat gute Gründe. Erstens waren Georg Linds KMDD, seine Thesen, Vorträge und Workshops an der Adam-Mickiewicz-Universität (UAM) begeistert aufgenommen worden. Zweitens gibt es in Posen eine gewisse Ewa Nowak. Sie war vor zehn Jahren als Humboldt-Stipendiatin und Postdoktorandin an der Universität Konstanz von Georg Lind betreut worden. Die heute an der UAM lehrende Professorin für Ethik und Philosophie war in der Folgezeit mehrfach in Konstanz, unter anderem bei einem deutsch-polnischen Seminar über Moralkompetenz und Linds internationalem Moral-Kompetenz-Syposium im Jahr 2009. Beide Male hielt übrigens Ulrich Rüdiger, der Rektor der Bodenseeuniversität, die Eröffnungsrede.

Internationales Symposium dauert zwei Tage

Das Geburtstagsfest der UAM für Georg Lind war gestaltet als zweitägiges, internationales Symposium mit Musik, festlich gedeckten Tafeln, Workshops und Beiträgen von Wissenschaftlern und einschlägigen Praktikern. Man erlebte Roma Kriauciuniene von der Universität Litauen, Alanksha Lohmore aus Neu Delhi, Clara Owen (England), Yao Chunyan (Wuhan/China), Daniel Tello (Chile), Marta Soniewicka (Krakau), Marina A. Klimenko (Sofia/Bulgarien) und Margorzata Stec (Krakau), ferner Shaogang Yang (China), Karolina Napiwodzka-Bulek (Posen), Liu Jianjin (China), André Schmiljun (Berlin), Ilja Manasiev (Skopja/Mazedonien), Hailing Wei & Quian Zhang (China), Alicja Skrzypcak (Poznan), Qian Zhang (China), Malgorzata Dereniowska (Universität Aix de Marseille), Martina Reinicke (Deutschland), Joana Dutka (Posen), Eka Kaznina (St. Petersburg/Russland), Ewelina Czuiko-Moszyk und Ewa Nowak (beide Poznan).

„Wir hoffen auf weitere kreative Zusammenarbeit“

Karolina M. Cern von der UAM-Universitätsleitung bezeichnet Georg Lind in einem Brief zu dessen 70. Geburtstag als einen Pionier, dessen spezielle Methode zur besseren Bewältigung von Konflikten inzwischen in über 50 Ländern der Welt bekannt geworden sei. Sie hoffe sehr, schreibt die Philosophieprofessorin, auf weitere kreative Zusammenarbeit. Besonders herzlich sind die Geburtstagswünsche von Professor Andrzej Lesicki ausgefallen. Der Rektor der Adam-Mickiewicz-Universität hofft inständig, dass Georg Lind seine erfolgreiche wissenschaftliche Arbeit im Dienst des Friedens und einer gesunden Demokratie noch lange fortsetzen kann.

Demnächst in der Dresdner Frauenkirche

Zu Beginn des kommenden Monats ist Lind an einem besonders symbolträchtigen deutschen Ort zu erleben: Am 2. November steigt in der Dresdner Frauenkirche um 20 Uhr das Diskussionstheater „Lasst uns reden“, verfasst, inszeniert und geleitet von Georg Lind höchstselbst, und zwar unter dem Motto „Wenn wir ein friedliches, demokratisches Miteinander wollen, müssen wir lernen, miteinander zu reden!“. Es gilt auch dabei, zunächst ein Missverständnis auszuräumen: Bei der „Konstanzer Methode der Dilemma-Diskussion“ (KMDD) geht es nicht darum, Rezepte für die Lösung von Konfiktsituationen zu finden. Sondern darum, die Fähigkeit zu entwickeln, mit Konflikten so umzugehen, dass sie ohne die Anwendung von Gewalt, Betrug oder Unterwerfung bewältigt werden können.

Bild: Frieder Schindele




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