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17. Dezember 2017 | Mehr „Schiessprügel“ in Privatbesitz

In den Thurgauer Haushalten wird nachgerüstet

Konstanz/Kreuzlingen (gro) Die Kantonspolizei Thurgau, so berichtet Sebastian Keller im „St. Galler Tagblatt“, hat in den ersten elf Monaten dieses Jahres mehr Waffenerwerbsscheine ausgestellt als im gesamten Jahr 2016. Es handle sich vor allem um Erwerbsscheine für Faust- und Handfeuerwaffen, zitiert Sebastian Keller in der „Thurgauer Zeitung“ den Sprecher der Kantonspolizei, Mario Christen. Dazu zählen das Sturmgewehr 90 der Schweizer Armee und die Pistole SIG P220, die Offiziere im Holster tragen. Zurzeit seien laut Christen im Thurgau rund 35.600 Waffen im Privatbesitz registriert.

Zahl der Schützenvereine geht eher zurück

Der Anstieg zwischen 2015 und 2016 war noch grösser. Damals nahm die Anzahl registrierter Waffen um fast 40 Prozent zu. Den Grund für den damaligen besonders starken Anstieg sieht die Polizei in den veränderten gesetzlichen Bestimmungen. Ein privates Aufrüsten sehe die Polizei nicht, vermeldet Mario Christen. Einen Mitgliederboom verzeichneten die Schützenvereine laut Christen ebenfalls nicht. Die Anzahl der Vereine nehme eher ab, allerdings „auch durch Fusionen“.

Neue Richtlinien nach den Anschlägen in Paris

Ein heisses Thema für die Schweizer Schützen sei die Verschärfung des EU-Waffenrechts. Nach den Terroranschlägen in Paris habe Brüssel neue Richtlinien ausgearbeitet, um den Missbrauch von Waffen zu bekämpfen, vor allem jenen von halbautomatischen Waffen. In diese Kategorie falle auch die zivile Version der Armeewaffe. Die Schweiz müsse als Schengen-Mitglied die entsprechende Richtlinie übernehmen.

Bereits „auf mehrere Punkte eingeschossen“

Der Berner Bundesrat will das mit Hilfe einer “pragmatisichen Lösung“ hinbekommen. Das sehen die Schützen anders. Die Waffenlobby „Pro Tell“ hat bereits angekündigt, die Verschärfung mit einem Referendum abschiessen zu wollen. „Das Waffenrecht ist nicht verhandelbar“, schreibt die Organisation auf ihrer Webseite; die Schützen hätten sich bereits „auf mehrere Punkte eingeschossen“, berichtet Sebastian Keller.

Bild: Wikipedia




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