Konstanz/Lodi (gro) Mit 55 Jahren hat er angefangen, Deutsch zu lernen. Inzwischen konnte er sich ohne Probleme unterhalten (und sehr witzig sein), wenn er wieder mal zu Gast war in Konstanz, in „meiner zweiten Heimatstadt“, wie Peo immer wieder betonte. Pietro (Peo) Cremonesi war Seele und Motor der vor über 30 Jahren begründeten Städtepartnerschaft Konstanz-Lodi. Dieses Wochenende segnete Pietro Cremonesi das Zeitliche. Beerdigt wurde er vergangenen Samstag, dem 30. Dezember, an dem Tag, an dem man eigentlich seinen 86. Geburtstag feiern wollte.

In der Nacht über die Alpen

Ein festliches (wenn auch trauriges) Treffen wurde es trotzdem. Das lag nicht zuletzt an Claus Dieter Hirt, dem Partnerschaftsbeauftragten der Stadt Konstanz, der noch in der Nacht zum Samstag zur Fahrt über die Alpen mit seiner Judith aufbrach, um bei den Trauerfeierlichkeiten für Peo dabei sein zu können. Es galt schliesslich, einem Mann die Ehre zu erweisen, der für seine Verdienste um die Partnerschaft zwischen Lodi und Konstanz zu seinem 70. Geburtstag am 30.12.2001 vom Gemeinderat den Ehrenring der Stadt (einstimmig!) zuerkannt bekommen hatte.

Das besondere Engagement von Pietro Cremonesi

Anders als in den anderen Partnerstädten lag die Zuständigkeit für die Städtepartnerschaft in der lombardischen Stadt Lodi lange nicht bei der Verwaltung. Kontakte liefen vor allem über Vereine und Vereinigungen. Und diese Kontakte wären ohne das Engagement von Ehrenamtlichen nicht möglich gewesen. Claus Dieter Hirt: “Pietro Cremonesi hat sich für die Partnerschaft über Jahrzehnte hinweg eingesetzt und mit großem persönlichem Engagement für den nachhaltigen Austausch der Bürgerinnen und Bürger von Konstanz und Lodi gesorgt.” (Unser Bild zeigt ihn im letzen Jahr bei einem Gespräch mit Erich Gropper.)

Bild: Frieder Schindele