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17. Juli 2018 | Heute im Technischen Ausschuss

Digitale Botschaften sollen Verkehrskadetten ersetzen

Konstanz (gro) Die Stadtverwaltung will die Verkehrskadetten, die an verkehrsreichen Spitzentagen dafür sorgen, dass die Altstadt nicht im Verkehr ertrinkt, durch digital gesteuerte Anzeigetafeln ersetzen. Die Verwaltung erhofft sich dadurch mittelfristig nicht nur eine Beschleunigung des Verkehrs, sondern auch eine deutliche Einsparung, die allerdings nicht genau beziffert wird. Für die Arbeit der Verkehrskadetten, die im Bedarfsfall an vier Standorten (Europastrasse vor Grenzbachstrasse, Döbelekreisel vor Emmishofer Zoll, Mainaustrasse/Sternenplatz und B 33 vor Abfahrt Europabrücke) eingesetzt werden, fallen jährlich etwa 200.000 Euro an.

Digital schon im kommenden Advent?

Zunächst würden allerdings zusätzliche Finanzmittel notwendig. Die Umstellung will schliesslich geplant sein. Dafür fallen, so erste Schätzungen, etwa 60.000 Euro an, die ausserplanmässig zu gewähren wären. Eile tut not: Schon bis zur nächsten Vorweihnachtszeit soll die Verkehrsführung digital und „dynamisch“ gemanagt werden. Der Haupt- und Finanzausschuss des Gemeinderats ist also gefordert. Der TUA (der Technische und Umwelt-Ausschuss) kann heute im Technischen Rathaus an der Unteren Laube für die entscheidende Weichenstellung sorgen.

Bild: www.frieder-schindele.eu




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Ein Kommentar

  1. 1. Bruno Neidhart

    Wenn die Konstanz den Verkehr an besonderen Knotenpunkten nun “digital” und “dynamisch” zu regeln versucht, erspart sie jungen Menschen, stundenlang im Gestank, Lärm, in üblen Abgasen und Feinstäuben stehen zu müssen, die ihnen Erwachsene präsentieren. Dabei mag es durchaus sein, dass einige Mütter oder Väter stolz sind, ihre Kinder mitten im stockenden Verkehr stehen zu sehen, um eine Aufgabe zu erledigen, die eigentlich eher - nach hoheitlichen Gesichtspunkten - von der Polizei, ggf. auch von der Feuerwehr zu leisten wäre.

    Das Kadettenwesen erfasste u.a. schon früh die Schweiz. Es diente besonders zur Einführung in “demokratische Pflichten”, galt gleichzeitig aber auch als “vormilitärische Ausbildung”. Selbst Pestalozzi war begeistert. Sah darin pädagogische Aspekte. Und Gottfried Keller - der DIchter war in Zürich Kadett - textete sogar ein flottes Kadettenlied.

    Heute sind Kadetten und Kadettinnen (!) eher in der Nähe von “Freizeit, Sport und Gemeinschaft” anzuiedeln, tragen untereinander Wettkämpfe aus, bewegen sich in frischet Natur - zum Glück! Besonders die Verkehrskadetten haben mit den Ursprüngen des Kadettenwesens nichts mehr zu tun. So kommt das ehemals ausgiebig gelebte “patriotische Element” bei Verkehrslawinen entsprechend nur noch bedingt zum Tragen. Gar un-patriotisch sei es, hört man, wenn Eidgenossen “über der Grenze” einkaufen. Es ist so eine Krux mit dem Patriotischen.

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