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29. Juli 2018 | Luigi Pesaro: Drei Hürden auf einmal sind zuviel

42. Weinfest mit rekordverdächtigem Wasserverkauf

Konstanz (gro) Umsatzeinbruch beim 42. Konstanzer Weinfest, das gestern Abend zu Ende gegangen ist: 2018 ist nach ersten Schätzungen sowohl an Wein als auch an Esswaren nur halb so viel verkauft worden wie in den Vorjahren. Rekordverdächtig ist dagegen der Umsatz an alkoholfreien Getränken. Mineralwasser und andere besonders gesundheitsfördernde Getränke waren zeitweise vergriffen. Luigi Pesaro („Old Marys Pub“) hat die Erklärung: Es habe drei neue Hürden auf einmal gegeben: Erstens das heisse, hochsommerliche Wetter, zweitens den „Guantanamo-Effekt“ und drittens „problematische Sicherheitsbändel“, sagt der altgediente Festbeschicker. Drei neue Hürden auf einmal, das sei zu viel gewesen.

Mit dem Eintrittsbändel streicheln und duschen?

Dafür, dass die neuen Sicherheitsbestimmungen etwas kosten, hatten die meisten Weinfestbesucher Verständnis. Hinzu kam, dass ein so genannter Sicherheitsbändel gerade einmal 3 Euro kostete, beim viertägigen Fest pro Abend also weniger als 50 Cent. Das Blöde war nur, dass der Armbändel für eine allfällige Wiederverwendung nicht gelockert werden durfte, sondern mittels Plastikwiderhaken festsitzen musste und erst nach dem allerletzten Besuch des Weinfests vom Handgelenk entfernt werden durfte. Das stiess vielfach auf Unverständnis und Widerwillen. Wer duscht und streichelt gern drei Nächte lang mit einem hermetisch angepassten Armbändel?! Ausserdem sollte es doch möglich sein, nur für einen Weinfestbesuch die Sicherheitsgebühr zu entrichten, finden altgediente Weinfestler.

„Vielleicht sind wir einfach zu verwöhnt“

Luigi Pesaro warnt davor, die Kritik an der aktuellen Entwicklung zu überziehen. Manches an der aktuellen Weiterführung des traditionellen Konstanzer Weinfestes sei einerseits ein wenig „liegen geblieben“, andererseits habe man „modernisierten Formen solcher Feste sicher auch zu wenig Aufmerksamkeit“ geschenkt. „Vielleicht“, sagt Pesaro, sind „wir auch einfach ein wenig zu verwöhnt von unseren Jahrzehnte langen Erfolgen“. Ungut aber sei und bleibe der „Guantano-Effekt“: dass man die Festgesellschaft hinter ein schmuckloses Gatter verbanne, dafür kassiere, das Ganze von Uniformierten bewachen lasse und mehr oder wenige wahllos ‘rausgesuchte Festbesucher gelegentlich durchsuche. Das passe ganz und gar nicht zu einem Weinfest und sei eine „Herausforderung der kreativen Kräfte der Stadt“, vernünftige Lösungen zu entwickeln. Die würden aber anscheinend, “wenn überhaupt”, viel zu selten gefragt.




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