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30. August 2018 | Kulturelles Zentrum am Bodensee

Reichenauer Gründungsvater kommt aus Meaux bei Paris

Konstanz (gro) Das „Schaffen der Reichenauer Mönche“ ist das Monatsthema des Rosgartenmuseums im September. Es widmet sich einem Projekt des Benediktinerordens, das damit begann, dass ein Geistlicher namens Pirmin, damals Bischof in Meaux bei Paris, im Jahr 724 vom karolingischen Hausmeier Karl Martell auf die grösste Insel des Bodensees gebracht wurde, um dort ein Kloster zu gründen. Wie daraus die Benediktinerabtei Reichenau entstand und welche Bedeutung sie für die Bodenseeregion entwickelte, beschreibt der Konstanter Historiker Harald Derschka am Mittwoch nächster Woche um 19 Uhr im Zunftsaal des Rosgartenmuseums.

Die Insel hiess damals Sintiazau

Die Reichenau wurde damals Sintlazau genannt. Sie war unbewohnt, und der Legende nach soll allerlei unangenehmes Getier nach dem Eintreffen Pirmins fluchtartig das Weite gesucht haben. Das erleichterte es ihm, umgehend ein Kloster zu Ehren der Gottesmutter und der Apostel Petrus und Paulus zu gründen. Zum Gebiet der Abtei gehörten neben der Insel die Gegenden um die heutigen Orte Markelfingen, Allensbach, Kaltbrunn, Wollmatingen, Allmansdorf und Ermatingen. Seit gut 17 Jahren ist die Insel mit ihren drei Kirchen von der Unesco zum Weltkulturerbe erhoben.

Pirmin ist auch „Apostel der Pfalz“

Pirmin wird nicht nur auf der Reichenau verehrt, sondern zum Beispiel auch in Innsbruck, wohin seine Gebeine 1587 überführt wurden. Er ist einer der Stadtpatrone der Tiroler Metropole. Seine Gebeine ruhen in einem Reliquienschrein der dortigen Jesuitenkirche. Weitere Verehrung geniesst der heilige Pirmin unter anderem in der Pfalz und da vor allem im Bistum Speyer – und natürlich auf der Reichenau. Dort entstand ein kulturelles Zentrum, nicht zuletzt ein Zentrum der mittelalterlichen Buchmalerei. Übrigens leitet die Stadt Pirmasens ihren Namen von Pirmin her. Er gilt dort „als Apostel der Pfalz“.

Bild: www.frieder-schindele.eu



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