Konstanz (gro) Die Stadt soll die ehemalige Dettinger Tennishalle kaufen. Das hat der Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung einstimmig befürwortet. Das Anwesen gehört noch dem Landkreis, der die Halle erwarb, um dort vor über vier Jahren eine Notunterkunft für Flüchtlinge einzurichten. Zu der Halle am Dettinger Moosweg gehört ein 3606 Quadratmeter grosses Grundstück. Der von der Stadt mit dem Landkreis ausgehandelte Preis beträgt 560.000 Euro. Von der Verwaltung wird der Handel sehr positiv dargestellt. Doch ein echtes Schnäppchen ist der Erwerb der alten Tennishalle doch wohl eher nicht.

Wirkt wie eine geschönte Milchmädchenrechnung

Der Bodenwert alleine betrage 145.000 Euro, hatte die Verwaltung dem Gemeinderat mitgeteilt, demnach eher bescheidene 40 Euro pro Quadratmeter. Und der städtische Gutachterausschuss habe einen Gesamtwert ermittelt, der “nur 10 Prozent” unter den ausgehandelten 560.00 Euro liege. Doch das wirkt insgesamt trotzdem irgendwie wie eine geschönte Milchmädchenrechnung.

Allein der Abriss kommt auf über 200.000 Euro

Mit der wegen des abgeebbten Flüchtlingszustroms überflüssig gewordenen Halle und ihrer aktuellen Einrichtung ist jedenfalls nichts anzufangen. Ihre Sanierung käme – nicht zuletzt wegen der asbesthaltigen Abdeckung – auf etwa 500.000 Euro. Und der vermutlich notwendige Abriss kostet samt Entsorgung mehr als 200.000 Euro. Setzt man das in Relation mit der Grundstücksgrösse, kommt man auf 200 bis 300 Euro pro Quadratmeter. Die oben genannten 40 Euro wirken in diesem Zusammenhang jedenfalls sehr klein gerechnet.