Konstanz/Stans (gro) Spezielle Spätfolgen des trockenen Sommers am Bodensee: Massenweise müssen derzeit kaputte Schiffspropeller repariert, erneuert oder komplett ausgetauscht werden. Vor allem Freizeitkapitäne haben ihren geflügelten Unterwasserantrieben reihenweise Ausfransungen, Verbiegungen, Risse und andere Schäden verpasst, nachdem es durch den anhaltenden Wassermangel allenthalben zu ungewohnten Untiefen gekommen war. Von der Wallhauser Bodenseewerft über die Gottlieber Krügerwerft bis hinab zu Daniel Hofer in Steckborn - am See wird eifrig daran gearbeitet, Schiffsantriebe wieder in Ordnung zu bringen.

Der Spezialist vom Vierwaldstättersee

Das hat laut einem Bericht der „Kreuzlinger Nachrichten“ auch der Infanger Propeller AG einen Umsatzschub gebracht. Die in Stans am Vierwaldstätter See beheimatete Firma ist laut den einmal wöchentlich erscheinenden „Kreuzlinger Nachrichten“ das einzige deutsch-schweizerische Unternehmen, das sich speziell auf die anspruchsvolle Reparatur von Schiffspropellern versteht. Über 500 solcher Schiffspropeller seien dort, überlassen von zahlreichen Werften, inzwischen zur Wiederherstellung gelandet, heisst es in dem Medienbericht.

So wenig Wassertiefe wie noch nie

Die Pegelstände des vergangenen Jahres erreichten Niedrigstände, wie sie seit Beginn der offiziellen Aufzeichnungen vor fast 200 Jahren nicht verzeichnet worden sind. Das hat erfahrende Kapitäne, etwa im Untersee, nicht daran gehindert, auch überraschende Untiefen zu vermeiden, zitieren die „Kreuzlinger Nachrichten“ einen Bootsspezialisten. Anders sei das bei den Freizeitkapitänen, wo mancher eher mal das Risiko eingehe, ein Boot aus Bequemlichkeit länger liegen zu lassen - oder aufs Geradewohl eine nicht genau bekannte Abkürzung zu nehmen, statt sich auf die sichere Fahrrinne zu beschränken. So komme es vermehrt zu geschrotteten Antrieben, von weiteren Schäden an Rumpf und Lack zu schweigen.

Bild: frieder-schindele.eu