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20. Januar 2019 | Bevor die grosse Kälte kommt

Mit „Schneeflocke“ von Zeppelin zu Zeppelin

Konstanz/Friedrichshafen (gro) Stolz nennt sich Friedrichshafen „Zeppelinstadt“. Schliesslich sind dort die seinerzeit revolutionären Luftschiffe entstanden, deren weltweiter Siegeszug nur durch eine Brandkatastrophe bei einem missglückten Landeanflug und durch den Beginn des Zweiten Weltkriegs verhindert wurde. Inzwischen fahren sie längst wieder durch die Lüfte, die gasgefüllten Zigarren, wenn auch nicht mehr so riesengross. Doch Konstanz ist und bleibt auch Zeppelinstadt, hier wurde der Luftfahrtpionier ja auch geboren. Die Katamaran-Reederei trägt dem seit 8. Januar von neuem Rechnung und offeriert die Städteverbindung dank ihres Sonderprogramms „Schneeflocke“ auch diesen Winter mit einem stark verbilligten Fahrpreis. Die Reise über den See von Zeppelinstadt zu Zeppelinstadt und zurück kostet bis auf Weiteres, und vorläufig noch bis 28. Februar, für Erwachsene nur 12.50 Euro. Kinder und Familien fahren ebenfalls günstiger als sonst, und dazu werden Tee- und Kaffeespezialitäten kredenzt.

Es droht ein Kälteeinbruch aus Richtung Sibirien

Die Zeit für „Schneeflocke“ ist gut gewählt, vor allem im Hinblick auf die Grosswetterlage. Nach dem zähen Gemenge mit Temperaturen um den Gefrierpunkt haben am Sonntag einige Wetterbeobachter von einem möglichen, massiven Kälteeinbruck aus Sibrien gewarnt - mit Minustemperaturen von bis zu 20 Grad unter Null. Da dürfte es sich dann besonders auszahlen, dass die schnellen schlanken Schiffe den heissen Tee und den starken Kaffee umsonst servieren! Die grosse Kälte könnte sich, so hört man, ab Ende kommender Woche aufbauen.

Heute die gemütliche Bar mit Seeblick

Viele Konstanzer und solche, die es werden wollen, geschweige denn die meisten Häfler, haben längst vergessen, dass Ferdinand Graf von Zeppelin im heutigen Konstanzer Inselhotel, dem früheren Dominikanerkloster, geboren wurde. Vor allem Gäste aus Friedrichshafen sollten die Gelegenheit der vergünstigten Winterüberfahrt zu einem Besuch der ebenso komfortablen wie bestens bestückten und gemütlichen Bar des Inselhotels nutzen. Es ist die „Zeppelin-Bar“, ein gastlicher Ort mit überwältigendem Seeblick, wo der spätere Luftfahrtpionier am 8. Juli 1838 das Licht der Welt erblickte.

Mit Papieren von Präsident Abraham Lincoln

Wo heute im Inselhotel, in der „Bar Zeppelin“, Espressi, Törtchen, Sahnestückchen und Longdrinks kredenzt werden, stand vor über 180 Jahren das Wochenbett, in dem Amélie Françoise Pauline (geb. Macaire d’Hogguèr) Ferdinand das Leben schenkte. Nach seiner Erziehung durch Hauslehrer schlug er, als 17-Jahriger, eine Militärlaufbahn ein und studierte dazu Staatswissenschaften, Chemie und Maschinenbau. 1863 nahm Ferdinand auf Seiten der Nordstaaten am amerikanischen Bürgerkrieg (Sezessionskrieg) gegen die Konföderierten teil, allerdings nur als Beobachter, aber ausgestattet mit Ausweispapieren, die ihm auf Veranlassung von Präsident Abraham Lincoln zugekommen waren. Hierbei machte er die Bekanntschaft mit Grossballonen, die vom Militär zur Aufklärung eingesetzt wurden. Ein solches Erlebnis soll Ferdinand Graf von Zeppelin später massgeblich zum Bau von Lenkbaren Luftschiffen inspiriert haben.

Bild: www.frieder-schindele.eu



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