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22. Januar 2019 | Demo vor dem Bodenseeforum

“Seebrücke” erinnert an Konstanzer Rettungsversprechen

Konstanz (gro) Aktivistinnen und Aktivisten der Initiative „Konstanzer Seebrücke“ haben den Bürgerempfang am Sonntag dafür genutzt, an das Rettungversprechen des Gemeinderats vom 25. Oktober 2018 zu erinnern. Das Stadtparlament hatte damals beschlossen, sich zu beteiligen, wenn es gelte, aus akuter Seenot gerettete Flüchtlinge unterzubringen, und zwar über die offizielle Aufnahmeprozedur nach dem so genannten Dublin-Abkommen hinaus. Der Oberbürgermeister setzte sich am 7. Dezember über diesen Beschluss hinweg und schrieb dem Stuttgarter Ministerpräsident Winfried Kretschmann, Konstanz sei derzeit nicht in der Lage, aus Seenot gerettete Flüchtlinge aufzunehmen. Anlass war, wieder einmal, dass weder Malta noch Italien, Frankreich oder Spanien ein Rettungsschiff in einem Hafen anlegen liess, um halb verdurstete Flüchtlinge an Land zu lassen.

Am Wochenende wieder 170 Flüchtlinge ertrunken

Die Jugend-Demo vor dem Bodenseeforum erhielt wenig später unerwartete Aktualität und Brisanz: Zwischen Nordafrika und Europa sind am vergangenen Wochenende zwei mit Flüchtlingen überbesetzte Bote verunglückt. Etwa 170 Menschen, darunter Frauen und Kinder, sind ertrunken. Vergangenes Jahr waren es insgesamt über 2200 Menschen, die vor der Nordküste Afrikas den Tod fanden. Die Mitglieder der Initiative „Seebrücke“ forderten mit Flyern und Gesprächen dazu auf, die häufig von Europa verschuldeten Fluchtursachen zu beseitigen und zu bekämpfen, statt sich abzuschotten und Europa zu einer Festung auszubauen.

„Wir wollen ein offenes Europa und Solidarität“

Die Aktivisten der „Seebrücke“ fordern ein „offenes Europa“ mit solidarischen Städten und Menschen. Umso mehr, wenn die Regierungen der europäischen Staaten nicht in der Lage sind, menschenwürdig zu handeln. Die Jugend wird aufgefordert, „sich gegen den massiven Rechtsruck zu stellen und ein Zeichen der Solidarität gegen Angstmacherei, Abschiebung, Abschottung und Ausgrenzung zu setzen“.



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