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20. Februar 2019 | Spitalstiftung geht mit der Zeit

Die zweite WG für die Ältere Generation

Konstanz (gro) Die Spitalstiftung geht mit der Zeit: In einer Villa aus dem 19. Jahrhundert ist in der Talgartenstrasse 4 die zweite Wohngemeinschaft für alte Menschen eingerichtet worden. Die Stadt mit ihren zahlreichen Studenten-WGs erhält nun, so ist zu hoffen, nach und nach zunehmend auch Alten-WGs. Vorerst sind diese speziellen Wohngemeinschaften vor allem für Demenzkranke gedacht.

Kollektive Verantwortung hilft beim individuellen Vergessen

Hinter der Konzeption einer Wohngemeinschaft für Demenzkranke stehen beziehungsreiche Überlegungen, die bis ins Philosophische hinein reichen: dass der individuelle Verlust an Gedächtnisleistung durch kollektives Zusammenwirken zumindest teilweise ausgeglichen werden kann. In einer solchen WG hat das Prinzip der geteilten Verantwortung einen besonders hohen Wert. Hinzu kommen erfahrene Betreuerinnen und Betreuer, die im Bedarfsfall wissen, was zu tun ist.

Der Personenaufzug schwebte als Glaskasten ein

Äusseres Zeichen für den Baufortschritt des Sanierungsprojekt war diese Woche das Einschweben des Aufzugs, eines schlanken Kastens aus Glas und Stahl, der seinen Platz an der Fassade der sanierten Villa bekommt. Er ist ein wesentliches Konstruktionelement, das hilft, die Barrierefreiheit des Hauses zu gewährleisten. Die WG wird im ersten Obergeschoss der Villa eingerichtet. Mittelpunkt der insgesamt 244 Quadratmeter messenden Wohnung ist eine grosse Wohnküche, in der gemeinsam gekocht, gegessen und gelebt wird. Die einzelnen Zimmer, kombiniert mit Bädern, sind zwischen 14 und 19 Quadratmeter gross.

Die Spitalstiftung nutzt das ganze Haus

Die Spitalstiftung nutzt das gesamte Haus. Im Erdgeschoss bekommt der Hospiz-Verein Platz, um Schwerkranke und deren Angehörige zu betreuen, dem Kulturzentrum K 9 werden einige Räume zur Verfügung gestellt, und im Dachgeschoss wird es Wohnungen für Beschäftigte der Spitalstiftung geben.

Noch einige Plätze sind frei

Sowohl in der ersten Wohngemeinschaft für Demenzkranke, das vergangenen November im Ernst-Bloch-Weg eröffnet wurde, als auch im Haus Talgartenstrasse 4 sind noch Plätze frei. Wer Interesse hat, kann sich über die Konstanzer Telefonnummer 801-3001 näher informieren.

„Neue Chancen auf dem Pflegemarkt“

Mit dem Konzept betreuter Wohngemeinschaften erschliesse die Spitalstiftung „neue Chancen auf dem Pflegemarkt“, schreibt uns Rebacca Koellner von der Spitalstiftung. Neue Konzepte für ältere Menschen, ergänzt Annette Bortfeld, würden schon ganz einfach deswegen immer wichtiger, weil es immer mehr ältere Menschen gibt. Wohngemeinschaften, sagt Annette Bortfeld weiter, böten gerade Demenzkranken die Chance auf „ein Maximum an Freiheit und Selbstbestimmung“.

Bild: Koellner



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