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22. März 2019 | Bei Geiger: Heinz Mack trifft Wilhelm Hansen

Grosse Kunst und auch Kulturpolitik

Konstanz (gro) Bei Geiger am Fischmarkt ist Weltkunst zu besichtigen. Wahrgenommen wird das nicht nur von Konstanzer Kunstfreunden, sondern auch von Liebhabern und Sammlern Moderner Kunst von Stuttgart bis Strassburg, von Paris bis Zürich und Berlin. Kein Wunder, der seit Jahren weltweit gefeierte Shooting-Star der Zero-Bewegung, der gerade 88 Jahre alt gewordene Heinz Mack, der zehn Tage zuvor in Dakar, in der grössten Museumsgalerie Afrikas, eine umfassende Werkschau eröffnet hatte, präsentiert in Konstanz eine neue Werkgruppe seines Schaffens. Die Vernissage am Fischmarkt erfuhr immerhin einen Hauch von Kulturpolitik: Während sich städtische Prominenzen, wie üblich, in Abstinenz übten, rettete ein jung gebliebener Veteran die Situation: Wilhelm Hansen, der frühere Kulturbürgermeister von Konstanz.

Konstruktivisten unter sich

Erklärend sei angefügt, dass Hansen seit seiner Kindheit selber der Malerei verfallen ist. Seine Büroräume sind seit jeher auch Kunsträume, und etliche Ausstellungen, vor allem in der nahen Schweiz, künden mehr oder weniger regelmässig vom Kunstschaffen des promovierten Juristen. Als solcher war er nach seiner Arbeit als Erster Bürgermeister von Konstanz (von 1981 bis 1997) auch an der Hochschule St. Gallen tätig, unter anderem als Referent für Deutsches Arbeitsrecht.

Fragen zur deutschen Kulturpolitik

Angesichts des Mack’schen Gastspiels und der gemeinsamen Liebe zum Konstruktivismus lag es nahe, anzunehmen, dass sich Hansen mit Heinz Mack zumindest „technisch“ ausführlich austauschen würde. Wer das erwartete, wurde enttäuscht. “Zu Fragen der deutschen Kulturpolitik, egal auf welcher Ebene“ sagte Hansen nach der Begegnung mit Mack, gebe es “schliesslich eine Menge zu sagen“. Da wäre es bei Erörterungen der aktuellen Situation „einigermassen verhängnisvoll, sich im Gespräch auf malerische Techniken zu beschränken“, ergänzte Hansen, der im Ãœbrigen von Macks neuen Arbeiten “schlichtweg begeistert” ist.
Die Ausstellung bei Geiger am Konstanzer Fischmarkt ist samstags sowie Dienstag bis Freitag geöffnet, und zwar bis zum 27. April.

Bild: Frieder Schindele




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Ein Kommentar

  1. 1. Bruno Neidhart

    Vielleicht wäre es kulturell interessant zu erfahren, was Bruno Epple zur “puristischen Ästhetik” zu vermerken hat, der sich die Gruppe ZERO (damals) zuwandte - so auch Heinz Mack -, und andererseits könnte es ebenso spannend sein, was Heinz Mack zu den naiv inspirierten Bildwerken eines Bruno Epple berichten kann. Auf jeden Fall eine Konfrontation ganz unterschiedlicher Werksprachen von regional bis weltläufig.

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