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23. April 2019 | Radweg Tägermoos schon fleissig ausprobiert

Sanierung auf den letzten Drücker

Konstanz/Tägerwilen (gro) Der neue Radweg vom „Gottlieber Zoll“ entlang der Konstanzer Strasse durchs schweizerische aber Konstanz-eigene Tägermoos ist über die von prächtigem Frühlingswetter gesegneten Osterfeiertage bereits fleissig ausprobiert worden. Die fast durchweg begeisterten Probefahrerinnen und – fahrer waren sich einig, dass die Sanierung bestens gelungen ist. Es ist ein internationales Gemeinschafts-Projekt und wird auf den letzten Drücker verwirklicht.

Bern steuert über 470 000 Franken bei

Der Schweizer Bund steuert zum Ausbau des Radwegs fast 473.000 Schweizer Franken (SFr) bei. Das sind etwa 35 Prozent der Investitionsmittel. Bemerkenswert ist dies vor allem deswegen, weil der Radweg entlang der Südseite der Strasse vom Gottlieber Zoll Richtung Tägerwilen zwar komplett auf Schweizer Hoheitsgebiet verläuft, auf dem Gebiet der Gemeinde Tägerwilen, trotzdem aber auf dem Grundeigentum der Stadt Konstanz.

Ein Staatsvertrag aus dem 19. Jahrhundert

Möglich macht das wahrscheinlich weltweite Kuriosum ein so genannter Staatsvertrag, der 1831 regelte, dass das Tägermoos als althergebrachtes, überwiegend agrarisch genutztes Gebiet der ehrwürdigen Konzilsstadt im Konstanzer Eigentum verbleibt, hoheitlich aber dem Schweizer Bund zuzuschlagen ist. Es gibt zwar etliche juristische Arbeiten zu diesem Sonderfall – zufriedenstellend gelöst ist die Angelegenheit bis heute nicht. Die deutsch-schweizerischen Nachbarn verstehen es aber, wie das Projekt Radweg beweist, damit bestens auszukommen.

Die guten Seiten des Kuriosums

Dass die hartnäckige Ungelöstheit rund ums Tägermoss auch ihre guten Seiten hat, zeigt sich beispielhaft im Falle der aktuellen Radwegsanierung. Hier ist auf etlichen Ebenen erfolgreich zusammen gearbeitet worden: Die Oberbauleitung im Namen der Bauherrschaft übernahm der Kanton Thurgau. Die Stadt Konstanz steuert als Eigentümerin des Areals zur Sanierung 275.00 Euro bei und den Rest der Sanierungskosten, die sich auf insgesamt 1,4 Millionen Franken belaufen, teilen sich die Gemeinden Tägerwilen und Kreuzlingen. Multilateraler, Don Trump sei vom Bodensee her gegrüsst, geht’s kaum. Wobei zu beachten ist, dass Kreuzlingen derzeit mit einem Ausländeranteil von 49 Prozent (grösste Gruppe Deutsche mit 30 Prozent der Ausländer) aufwarten kann.

Den Zustupf aus Bern im letzten Moment gesichert

Der neue Radweg, der auch den (meist eher spärlich vertretenen) Fussgängern dient, ist üppige 3,50 Meter breit - mit solidem Untergrund und einer leichtläufigen Fahrbahn ausgestattet. Mit Recht hoffen die Planer in Tägerwilen und Konstanz darauf, dass etliche Pendler, die täglich zwischen Tägerwilen, Gottlieben und Konstanz verkehren, vom Auto aufs Fahrrad umsteigen. Und vielleicht daran denken, dass die Sanierung auf den letzten Drücker geschah. Denn den Zustupf aus Bern, immerhin nahezu eine halbe Million Franken, gab es nur, falls die Sanierung noch im Jahr 2018 begonnen würde. Das hat geklappt. Kommenden Freitag um 11 Uhr ist die offizielle Einweihung des neuen fantastischen Radwegs zwischen Konstanz und Tägerwilen.



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Ein Kommentar

  1. 1. Bruno Neidhart

    Zwei Bemerkungen: 1. Kreuzlingen hat derzeit einen Ausländeranteil von 55 Prozent - meldet die Stadt. 2. Die schöne neue Radwelt bringt es mit sich, dass damit auch eine zunehmend wachsende Bodenversiegelung stattfindet. Derweil z.B. Kreuzlingen - die Stimmbürger - unlängst dem AS Calcio-Fussballclub im Döbeli ein - immerhin wasserdurchlässiges! - Kunstrasenfeld veweigerten. Nichts gegen Radfahren. Ist gesund und verkehrlich sinnvoll. Aber auch nichts gegen eine zeitgemässe Fussballclub-Infrastruktur.

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