Konstanz (ibc) Der Internationale Bodensee-Club (IBC) startet am kommenden Sonntag seine diesjährige Kulturwoche. Zum Auftakt am 6. Oktober wird um 11 Uhr im Bürgersaal am Stephansplatz eine Ausstellung eröffnet, die malerische Bilderwelten, Zeichenkunst und Fotographie, bekannte Künstlerinnen und Künstler sowie junge Talente unter einem Dach vereint. Zur Kulturwoche gehören ferner Vorträge, Diskussionen und Lesungen. Mit von der Partie ist der Schriftsteller Jochen Kelter (Bild), der am 10. Oktober im Bürgersaal während eines essayistisch gehaltenen Abends Sprache als “letzte Heimat” und als eine Art „Wanderdüne“ vorstellen wird.

Paula Trebulka und Josef Bieri begrüssen, Ulrich Büttner führt ein

Die Begrüssung am Sonntag im Bürgersaal übernimmt Paula Trebulka, Regionalchefin der IBC-Region Westlicher Bodensee, zusammen mit IBC-Präsident Josef Bieri (Kreuzlingen). Zum Auftakt am Sonntag spricht ausserdem Urich Büttner vom Humboldt-Gymnasium. Büttner, der auch ums Erzbischöfliche Bildungswerk am Münsterplatz besorgt ist, wird eine kurze Einführung in die vielgestaltige Ausstellungen geben.Im Bürgersaaal stellen insgesamt 22 Kunstschaffende aus. Es sind überwiegend Mitglieder des Clubs, dazu etliche Gäste. Für die musikalische Umrahmung sorgt die Formation „Liaison Tangonale“.

Spotlight auch für Dörflinger und seinen Affen

Zu den Ausstellenden gehört Johannes Dörflinger, der, wie man hört, mit einem geheimnisumwitterten Affen (Bild) zu Gange sein wird. Umwittert ist im Übrigen die gesamte Veranstaltung im Bürgersaal. Die Räumlichkeiten des Bürgersaals sollen, wie man hört, für diese Ausstellung verdunkelt und mit punktuell aufscheinenden Elementen bestückt werden, die die Kunstwerke in ein jeweils besonders gutes Licht rücken.

Zwei Abende mit spannenden Lesungen

Mit besonderer Spannung erwarten Eingeweihte zwei Lesungen mit Kurzvorträgen. Zum einen am Mittwoch, dem 9. Oktober, einen Abend, der dem Leben und dem Werk der Schriftstellerin Marlene Stenten gewidmet ist, zum anderen eine Lesung von und mit Jochen Kelter, der in einem seiner Essays zu Literatur und Gesellschaft behauptet „Sprache ist eine Wanderdüne“. Die beiden Abende im Bürgersaal, inmitten des inspirierenden Ambientes der ausgestellten Kunststücke, beginnen um 19.30 Uhr.
Am Mittwoch berichtet Madeleine Marti aus Zürich über das sehr bemerkenswerte literarische Schaffen der aus Berlin stammenden Marlene Stenten, die vierzig Jahre in Konstanz gelebt hat und im vergangenen Mai 84-jährig das Zeitliche segnete. Stenten war ein Leuchtturm der Frauenbewegung, eine Schriftstellerin, die „funkelnd ironisch bis liebevoll bissig und spöttisch“ mit einem „wohltuend bösartigen Humor“ ausgestattet war, wie ein Zürcher Kritiker schrieb.

Sprache als “wirklich letzte Heimat”

Am Tag darauf, am Donnerstag kommender Woche, kommt, wie gesagt, Jochen Kelter zu Wort. Der seit Jahrzehnten auf vielen literarischen Ebenen engagierte und preisgekrönte Schriftsteller beschäftigt sich „mit der Literatur in einer sich zunehmend verändernden Gesellschaft“. Dem mit zahlreichen internationalen Auszeichnungen bedachten Dichter ist die Sprache „eine letzte wirkliche Heimat“. Kelter kommt anderseits zu dem Schluss, dass „Sprache eine Wanderdüne“ ist. Und er bewege sich „in diesen Dünen aus verschiedenen Sprachen und ihren Bewegungen“.

Zum Abschluss ein fröhliches Fest im Bürgersaal

Die Ausstellung im Bürgersaal ist vom 6. bis einschliesslich Sonntag, 13.Oktober (Finissage), geöffnet, jeweils von 11 bis 18.30 Uhr. Und glücklichen Ende gibt es im Bürgersaal eine abschliessende Party.

Die ausstellenden Künstler sind: Heidi Busch, Johannes Dörflinger, Renate Eckert, Monika Heitmann, Rupert Hildebrand, Jürgen Kempter, Philipp Mahler, Mimi Manzecchi, Fery Müller, Thomas Notheisen, Iris Olschowski, Marianne Riexinger, Frieder Schindele, Rosemarie Stuckart-Schnorrenberg, Helga Rost-Haufe, Ulrich Riebe, Klaus Rothe, Josh Schuster, Reiner Staudacher, Peter Tandler, Jürgen Tirschmann, Ulrike Krank, Louise Krank, Giorgio Krank und Tim Wehrle.