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4. April 2020 | Mit Weisswein und Verhandlungsgeschick

Engelsing macht die Grenze (etwas) durchlässiger

Konstanz/Tägerwilen (gro) Tobias Engelsing hat die Konstanzer Grenze zu den Schweizer Nachbarn ein Stück weit geöffnet.Die rund 400 Konstanzer Kleingärtner, die im schweizerischen Tägermoos ihre kleinen, aber feinen Datschen haben, dürfen wegen der Corona-Sperre zwar immer noch nicht hinüber. Den Gemüsebauern aber und den Konstanzer Stadtwerken wurde ein „Kontingent von Dienstfahrten“ über die Grenze zugestanden, um anstehenden Aufgaben nachkommen zu können.

Vier „Grenzhagkonferenzen“ führten zum Ziel

Eine Serie von vier so genannten “Grenzhagkonferenzen” (Engelsing) brachte die Erlösung, wie Urs Brüschweiler im „Thurgauer Tagblatt“ berichtet. Vertreter der Schweizer Grenzwacht, Engelsing, der Konstanzer Museumsdirektor als Abgesandter der Stadtverwaltung und Markus Thalmann, der Tägerwiler Gemeindepräsident, verfertigten die bahnbrechende, binationale Vereinbarung.

Wein und Stempel

Beobachter machen darauf aufmerksam, dass die Übereinkunft vor allem deshalb so rasch und zügig erreicht werden konnte, weil sich alle Beteiligten „lösungsorientiert“ verhalten hätten. Als es am Ende der vierten „Grenzhagkonferenz“ darum gegangen sei, die notwendigen Passierscheine auszustellen, habe Gemeindepräsident Thalmann den Amtsstempel mit an die Grenze gebracht, während es wohl Engelsing war, der zur Feier des Tages im Auftrag der Stadt Konstanz eine Flasche Weisswein beisteuerte.

Ein alter Staatsvertrag und Gas bis Steckborn

Auch die Rechtslage dürfte den Unterhändlern in die Hände gespielt haben. Schliesslich ist das Tägermoos zwar schweizerisches Staatsgebiet, aber nach wie vor im Eigentum der Stadt Konstanz. Angesichts dieser Rechtslage, die bereits nach dem Endes des Zweiten Weltkriegs Sonderregelungen möglich gemacht hatte, sollte es bald auch Passierscheine für die Konstanzer Kleingärtner geben dürfen. Im Übrigen hat auf Schweizer Seite niemand etwas dagegen, dass Abwässer aus Kreuzlingen und Umgebung nach wie vor in der Konstanzer Kläranlage gesäubert werden, und dass die Stadtwerke Konstanz Gas bis hinab nach Steckborn liefern.

Bild (Kalle): Frieder Schindele



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