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2. Juni 2020 | Gletscherschwund beschleunigt

Extremer Schneemangel in den Schweizer Alpen

Konstanz/Bern (gro) Grüne Wiesen, wo normalerweise noch eine geschlossene Schneedecke liegt: Die Schweizer Alpen erleben dieses Jahr ein extrem schneearmes Frühjahr, berichtet Bruno Knellwolf im „St. Galler Tagblatt“. In manchen Alpenregionen ist demnach seit über 150 Jahren um diese Zeit noch nie so wenig Schnee vorhanden gewesen. Normalerweise erreicht die alpine Schneedecke Mitte April ihre grösste Höhe. Dieses Jahr habe der Abbau des „Weissen Kleides“ bereits in der ersten Märzhälfte begonnen, ist im „Tagblatt“ zu lesen.

Beschleunigter Rückgang der Gletscher

Der extrem schneearme Winter verschärft den Rückgang der Gletscher. Denn wenn der Schnee früh verschwindet, wird das Sonnenlicht von den dunkleren Gletscheroberflächen vermindert reflektiert; das heisst, dass sie sich stärker erwärmen und vermehrt abtauen. Mit anderen Worten: Die Gletscherschmelze beginnt früher. Hinzu kam der aus dem Südwesten herangewehte Saharastaub, der die gletscherseitige Verdunklung und damit den Schmelzeffekt verstärkte.

Vorteil für die Wanderer

Der milde Alpenfrühling, der heute und morgen stellenweise schon mit sommerlichen Temperaturen aufwartet, begünstigt Wanderungen, bei denen die aufspriessende Natur in den Alpen so früh wie nie zuvor erlebt werden kann. Wetterbeobachter rechnen damit, dass zum Beispiel das 2600 Meter hohe Weissfluhjoch schon Mitte Juni schneefrei sein könnte, einen vollen Monat früher als in einem „normalen“ Jahr.

Zunächst noch ein kühler Durchhänger

Wer die Zeit dafür hat, sollte sich allerdings umgehend auf den Weg in die sonnigen Höhen machen und keinesfalls bis zum nächsten Wochenende warten. Denn schon kommenden Freitag ist mit einem regelrechten Temperatursturz zu rechnen, untermalt mit Regenschauern. Der kühle Durchhänger dürfte aber nur einige Tage dauern, bis es dann dem Sommer endgültig entgegen geht.

Bild: Frieder Schindele



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