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2. September 2020 | Der halbe Gemeinderat für Sunnyboy Pantisano

Alle mit Gesichtsbehaarung, aber keiner mit Krawatte

Konstanz (gro) Fünf Männer bewerben sich um das Amt des Konstanzer
Stadtoberhaupts, das wie immer für acht Jahre ausgeschrieben ist. Bemerkenswert die äussere Gemeinsamkeit: Alle Bewerber tragen Bart, mehr oder weniger, keiner aber Krawatte oder gar Fliege. Auch nicht Uli Burchardt, der Amtsinhaber. Bemerkenswert ferner, dass Kandidat Luigi Pantisano (unser Bild) bereits 50 Prozent des Konstanzer Stadtparlaments hinter sich hat. Der neue (oder alte) Oberbürgermeister wird Ende des Monats, am 27. September, gewählt, allerdings nicht vom Gemeinderat, sondern vom Volk. Wenn kein Kandidat die absolute Mehrheit erreicht, wird 3 Wochen später nochmals abgestimmt, dann jedoch auf der Suche nach der einfachen Mehrheit.

In erster Linie Stimmungsbilder

Die Sympathie-Kundgebungen aus dem Stadtparlament sind in erster Linie Stimmungsbilder. Danach haben sich folgende Ratsfraktionen für Pantisano ausgesprochen: Die Freie Grüne Liste (FGL) mit ihren 13 Mitgliedern, das Junge Forum Konstanz (JFK) mit 4 und die Linke Liste Konstanz (LLK) mit 3 Mitgliedern, macht zusammen 20 Ratsmitglieder.

Bürgerliche und SPD bilden die andere Hälfte

Die andere, mehr oder weniger bürgerliche, Hälfte des Stadtparlaments bringt es mit Hilfe der immerhin restlinken Sozialdemokraten (SPD) und deren 5 Mitgliedern, den ebenfalls 5 Freien Wählern (FWG), den 7 Christdemokraten von der CDU und den 3 Freien Demokraten (FDP) ebenfalls auf 20 Ratsmitglieder.

Gemeinsame Vorstellung am 9. September

Die wahlberechtigten Konstanzerinnen und Konstanzer haben die Chance, sich am 9. September einen Gesamteindruck zu verschaffen von den 5 Kandidaten, ein unverstelltes Bild von den Bewerbern namens Andreas Hennemann (SPD), Jury Martin (Paradiesler), dem Betriebswirt Andreas Matt, Luigi Pantisano und, last but not least, von Uli Burchardt. Der direkte Eindruck wird (Corona-beschränkt) im Bodenseeform dargeboten, doch digital erweitert als Live-Stream im Internet.

Stoppeln – dezent im Zaum gehalten

Doch zurück zu den Bartgesichtern. Da fällt erneut Pantisano auf, und zwar durch Zurückhaltung: Keiner der 5 Kandidaten hält die Stoppeln so dezent im Zaum: Pantisano attraktiv mit durchaus französisch anmutendem Menjou-Bärtchen (und eben auch sonnigem Lächeln). Ueppig, aber bestens gepflegt der untere Halbvollbart von Advokat Andreas Hennemann. Betont lässig die ebenfalls unten herum gehaltene Gesichtsbehaarung von Raumfahrtingenieur Jury Martin und sehr männlich-kratzig der Fünf-Tage-Gesichts-Bewuchs Andreas Matts.

Streicheleinheiten, Kontrolle und Pflege

Aehnlich schliesslich und endlich die relativ grossflächig haarige Manneszierde des amtierenden Stadtoberhaupts: Uli Burchardt trägt ein teilweise überraschend graumeliertes 4-Tage-Gewächs im Grossteil des nur scheinbar vernachlässigten Antlitzes - Bartwuchs, der erfahrungsgemäss neben regelmässigen Streicheleinheiten ein stattliches Quantum an Ueberwachung und Pflege nötig haben dürfte. Und natürlich trägt Burchardt nach wie vor keinerlei Schlips.



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2 Kommentare

  1. 1. Marcus Nabholz

    Die Gesichtsbehaarung ist hat sicherlich maßgeblichen Einfluss auf die OB-Wahl! Inhalte interessiert eh niemand mehr. Vielleicht hätte ich mit meinem Schnauzer auch eine Chance gehabt. Aber die Bewerbungsfrist ist halt schon rum.

  2. 2. Bruno Neidhart

    Beim Barte des Propheten: Auffalend ist, dass es die größte Fraktion im Rat nicht schaffte, einen eigenen Kandidaten (sogar ohne Bart) zu präsentieren. Geschweige denn, eine fähige Kandidatin! Dagegen scheint Grün dieses Mal einen veritablen Links-Schwenk zu inszenieren - wow! Es gab schon mal andere grüne Stadtzeiten, selbständigere. Wie dem auch sei: “Stimmungsbilder aus dem Stadtparlament” (gro) sind naturgemäss stets auch einem freien Schwanken ausgeliefert. Und wohin das Stadtpendel dereinst ausschlagen wird, entscheidet sich sowieso ausserhalb des Parlaments. Im Prinzip ist Konstanz ja eine “stinknormale, historisch-bürgeliche Stadt mit Münster und Gassenfreitag”. Welche “Exzellenz” letztlich den Stadt-Tron besetzen wird, bleibt offen (er könnte auch besetzt gehalten werden). Ãœbrigens hat die Stadt bereits eine Exzellenz: Sie regiert oben am Gießberg. Diese Gründung: Für die Stadt seit über einem halben Jahrhundert das wichtigste Ereignis der Neuzeit (wird auch nach dieser Wahl so bleiben).

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