Georg Lind verwahrt sich gegen Zensur der Uni-Juristen
Konstanz (gro) Er hat die „Konstanzer Methode der Dilemma-Diskussion“ (KMDD) entwickelt und weltweit bekannt gemacht. Er hat massgeblich mitgewirkt bei der Befriedung Kolumbiens, wo ein seit Jahrzehnten schwaehrender Buergerkrieg zuende gebracht werden konnte. Sein programmatisches Werk „Moral ist lehrbar” wurde in Suedkorea herausgebracht und in zahlreiche Sprachen uebersetzt. In seiner Heimatstadt Konstanz allerdings muss sich Dr. Georg Lind, 73, ehemals Professor fuer Experimentalpsychologie, dagegen wehren, seine Meinung sagen zu duerfen. Es geht um Corona und den Umgang mit der Viruskrankheit. Georg Lind auessert sich skeptisch im Hinblick auf die staatlich verordneten Massnahmen und die Politik zur Eindaemmung der so genannten Pandemie.
Uni-Justiziariat: „Wir haben Beschwerden erhalten“
Georg Lind hatte in mehreren E-Mails darauf aufmerksam gemacht, dass, seiner Meinung nach, durch staatliche Verordnungen, durch widerspruechliche Informationen und “virologische” Fragwuerdigkeiten zusaetzliche Gefahren zu Tage getreten sind. Das Justiziariat der Uni kritisiert daran vor allem, dass Lind der Verbreitung seiner Informationen durch den Absender „bildungs-info@mailman.uni-Konstanz.de“ einen unzulaessigen wissenschaftlichen Anspruch verliehen habe.
Justizariat: „Durch Faktenchecks widerlegt“
Linds E-Mail Account (den der Psychologe seit ueber 20 Jahren benuetzt) sei stillgelegt worden, verlautet aus dem Uni-Sekretariat weiter. Schliesslich entspraechen Linds Bedenken gegenueber der Politik zur Abwehr der Covid-19-Epedemie nicht nur nicht dem Stand der Wissenschaft, sondern seien auch „in dieser oder aehnlicher Form bereits durch Faktenchecks widerlegt“. Linds E-Mail-Account, ueber den der emeritierte Professor einen grossen Kreis von wissenschaftlch interessierten Freunden und Bekannten unter anderem mit neuesten Erkenntnissen seiner Bildungsarbeit bediente, wurde ohne Vorwarnung abgeschaltet.
Lektionen in Demokratie
Den Gelehrten, weltweit engagiert, Lektionen in Demokratie zu erteilen, ficht das Verdikt vom Giessberg wenig an. Georg Lind kontert unter anderem mit dem Hinweis auf das Recht zur freien Meinungsaeusserung, das im Grundgesetz verankert ist, „auch und gerade im Hinblick auf private Meinungen“. Und „wenn die Universitaet Konstanz nur noch ihre eigene Meinung und die Meinung der Regierung“ gelten laesst, stelle sie sich jenseits „unserer freiheitlich-demokratischen Rechtsordnung“.
Kollateralschaden betrifft 180 Millionen Kinder
In der aktuellen Diskussion ueber die Politik gegenueber der Corona-Pandemie geht es vor allem um so genannte Kollateralschaeden (um unerwuenschte Nebenwirkungen) im Umgang mit der Epidemie. In manchen Bereichen, so heisst es, sei der Schaden durch staatliche Eindaemmungsmassnahmen womoeglich deutlich groesser als der Schaden, der durch das Virus namens Corona angerichtet wird. So befuerchtet UNICEF, die Kinderhilfsorganisation der Vereinten Nationen, dass durch staatliche Covid-Abwehrmassnahmen (etwa durch so genannte Lockdowns) bis zu 180 Millionen Kinder sehr schlimm betroffen sein koennten.
Hendrik Streeck: Viele zusaetzliche Opfer
Der deutsche, international anerkannte Virologe Hendrik Streeck hat dem „Handelsblatt“ jüngst dargelegt, dass wegen der Corona-Krise mit „vielen zusätzlichen Aids- und Hunger-Toten“ auf der Welt zu rechnen sei, weil wichtige Hilfsprogramme der Vereinten Nationen wegen Corona derzeit auf Eis lägen. Die Pandemie und vor allem die Lockdown-Maßnahmen haetten jetzt schon 150 Millionen Kinder zusätzlich in die Armut gestürzt . Das ist – laut „Handelsblatt“ - einem vor wenigen Tagen veröffentlichten Bericht des UN-Kinderhilfswerks und der Organisation “Save the Children” zu entnehmen.
Dass die Meinungsvielfalt in wichtigen Geld- und Machtfragen üblicherweise sehr schnell unter die Hufe der Herde gerät, verwundert längst nicht mehr.
Wie detailverliebt das aber inzwischen gemacht wird, und mit wie stolz geschwellter Brust, lässt mich frösteln.
Ob ich nicht doch mal bei den Querdenkern…..?