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9. Oktober 2020 | Uni -Forscher mit neuen Erkenntnissen

Hoden-Gewebe macht Maulwurf-Weibchen robuster

Konstanz (gro) Die mächtigen Klauen des Iberischen Maulwurf-Weibchens haben Evolutionsbiologen offenbar schon seit einiger Zeit fasziniert. Nun ist ein internationales Forscher-Team mit Beteiligung von Evolutionsbiologen der Universitaet Konstanz einer Sensation auf die Spur gekommen: Die Erdwühlerinnen zwischen Pyrenaeen und Gibraltar sind offenbar die einzigen Säugetiere der Welt, die in ihrer Gebärmutter auch (männliches) Hodengewebe entwickeln. Aus dem heraus wiederum entsteht Testosteron, das so genannte Männlichkeits-Hormon, das die fast immer im Dunkeln schaffenden Tierchen robuster macht und den Muskelaufbau befoerdert. .

Aktuelles Thema in „Science“

Erstmals sei es gelungen, diese fuer Säugetiere einzigartige Intersexualität und die dafuer verantwortliche Veränderung des Erbguts zu beschreiben, heisst es in einer Mitteilung der Uni Konstanz. Die dabei auftretenden genomischen Veränderungen sind in diesen Tagen Thema einer aktuellen Veröffentlichung in „Science“.

Testosteron, aber keine Spermien

Anders als alle anderen Säugetiere haetten die Weibchen des Iberischen Maulwurfs (Talpa occidentalis) auch männliches Hodengewebe in ihren Eierstöcken, heisst es in der Mitteilung der Universitaet. Obwohl die Tiere wie alle weiblichen Säugetiere zwei X-Chromosomen im Genom haben, bestehe das besondere Organ der weiblichen Maulwürfe aus beiden Gewebearten. Durch das zusätzliche Hodengewebe zirkuliere im Körper von weiblichen Maulwürfen fast ebenso viel Testosteron wie bei ihren männlichen Artgenossen. Dennoch funktionierten sie als fruchtbare Weibchen, denn das Hodengewebe produziert zwar Testosteron, aber keine Spermien.

Genetische und genomische Besonderheiten

In einer neuen Veröffentlichung im Fachjournal „Science“ unter Beteiligung der Arbeitsgruppe um den Evolutionsbiologen Professor Axel Meyer von der Uni Konstanz beschreibt ein internationales Team von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern erstmals die genetischen und genomischen Besonderheiten, die dieser Entwicklung zugrunde liegen.

Die Leitung hatte das Berliner Max-Planck-Institut

Die Studie wurde unter Leitung von Professor Stefan Mundlos vom Berliner Max-Planck-Institut und der Charité durchgefuehrt, wo auch Erstautorin Francisca Martinez Real forscht. Beteiligt an dem Projekt ist ferner Darío Lupiáñez vom Berlin Institute for Medical Systems Biology, das zum Max-Delbrück-Centrum (MDC) für Molekulare Medizin in der Helmholtz-Gemeinschaft gehört..



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