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2. November 2020 | Das Virus haelt die Welt in Atem

Auf und ab mit Corona ueber Bern bis nach Wuhan

Konstanz/Bern/Wuhan (gro) Frohe Kunde im „Spiegel“, in dem China-Korrespondent Georg Fahrion davon berichtet, wie sich die Virus-Lage in Wuhan, dem vermutlichen Epizentrum der Corona-Krise, anscheinend wieder normalisiert. Waehrend die Gastronomie hierzulande heute die Schotten dicht zu machen hat, laeuft in der suedoestlich in China gelegenen Hauptstadt der Provinz Hubei das Leben wieder auf vollen Touren. Lockerungsuebungen gibt es gleich nebenan: Die Schweiz will die Quarantaenebestimmungen fuer Reisende aus so genannten Risikogebieten lockern, der Kanton Bern wegen offensichtlicher Sinnlosigkeit sogar umgehend wieder abschaffen.

Infektionsrate nur bei 0,4 Prozent

Dass die Schweizer Nachbarn zurueckrudern, duerfte, unter anderem, an einem Bericht der Neuen Zuercher Zeitung (NZZ) liegen, in dem in der gestrigen Sonntagausgabe darueber informiert wird, dass nur bei 0,4 bis 0,8 Prozent von 100 in haeusliche Quarantaene verbannnten Reisenden aus Risikogebieten Infektionen festgestellt wurden, also bei nicht mal einer von 100 solcher Personen (wobei die Frage nach Symptomen noch gar nicht beruecksichtigt ist): Phaenomene die an eine milde Grippewelle erinnern.

„Skandaloeser Eingriff in Freiheitsrechte“

Die Schweizer Bundesregierung will nun die Quarantaene (bisher 10 Tage) deutlich verkuerzen und die Risikogebiete eingrenzen (auch verringern), die Berner Gesundheitsdirektion dagegen ganz zuruecknehmen. Staenderat Andrea Canoni (FDP) von Appenzell Ausserroden bezeichnete die offensichtlich unwirksame Massnahme als skandaloesen Eingriff in Freiheitsrechte, der Buergerinnen und Buergern Leid zufuege, weil er ihnen verbiete, ihrer Arbeit nachzugehen oder ihre Freizeit zu geniessen.

Das Geld besser fuer die Kliniken

Hinzu kommt die kritische Aufforderung des wirtschaftsnahen Thinktanks „Avenir Suisse“, den finanziellen Aufwand fuer die Durchfuehrung und Ueberwachung der Eindaemmungsmassnahme besser den Kliniken zukommen zu lassen, die unter anhaltendem Personalnotstand zu leiden haetten und gerade im Interesse der Erkrankten besser gestellt werden muessten.

Krankenhaeuser aus dem Boden gestampft

In Wuhan haben die unmittelbar nach dem Beginn der Pandemie Ende des vergangenen Jahres in kuerzester Zeit aus dem Boden gestampften Notkrankenhaeuser offenbar zum grossen Teil ausgedient. Veraendert hat sich laut Georg Fahrion auch die Kneipenszene der 10-Millionen Stadt. Etliche Lokale mussten schliessen, neue schicke Locations sind dafuer entstanden.

„Die Stadt ist freundlicher geworden“

Auch in Wuhan, das an einem See, aehnlich dem Ueberlinger See in unserern Breiten, liegt, sind Sommer und Badesaison jetzt vorbei. Nun wartet man gespannt darauf, wie sich Corona waehrend des Winters entwickelt. Doch die Zeichen stehen gut; das Virus scheint im Griff zu sein. Im Uebrigen, so berichtet der „Spiegel“-Korrespondent, habe man zumindest den Eindruck, dass die Krise die zentralchinesische Metropole und ihre Menschen durch die solidarisch durchgestandene Notzeit “irgendwie freundlicher” gemacht hat.



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