Konstanz (gro) Das Haupt verhüllt wie ein Beduine auf Abwegen zu einer besonders wasserreichen Oase in der Wüste Gobi: Michael Zobel sagt jetzt tatsaechlich „Adieu“ zu seinen Freunden. Tatsache auch, dass der international hochangesehene Schmuckdesigner langsam aber sicher auf die Achtziger zu geht. Was seine künstlerische Schaffenskraft zwar keineswegs abschlaffen lässt, ihn aber darauf aufmerksam macht, dass es nun Zeit ist, ein Stück Leben endlich auch ganz für sich, für seine Frau Annick und seine zwei fantastischen Toechter Letizia und Jolanda zu reservieren.

Zum Abschied ein vorweihnachtlicher Rabatt

Michael Zobel wäre nicht Michael Zobel, wenn er seinen Abschied nicht grosszügig inszenierte. Seit Wochen schon haelt der Meister (in seinem Atelier in der Kreuzlinger Strasse) nicht nur Ringe, Ketten und Broschen bereit, sondern auch Edelsteine, grosse und kleine Geschmeide, schlicht-eleganten Zierart, Perlen, Colliers und mystische anmutende Kompositionen aus 1001 Nacht bereit - alle mit einem 50-prozentigen Rabatt fuer Liebhaberinnen und Freunde. Ein Glück, dass Meister Zobels Kreativität über die Jahrzehnte hinweg immer wieder in schier überbordende Produktivitaet muendete. So dürfte der Vorrat noch bis in die Adventszeit hinein reichen.

Die Welt der Kunst lässt ihn noch nicht ganz los

Auch wenn der Meister nun nicht mehr für eine eigene Schmuckmanufaktur tätig sein wird, die Kunst lässt ihn noch nicht ganz los. Die eine oder andere Schmuckgalerie in New York, Athen, London, Chicago, Rio de Janeiro oder Barcelona dürfte zumindest auf seinen Rat angewiesen bleiben. Dies gilt ebenso für internationale Fachtagungen und Schmuckmessen, die von Michael Zobel mitbegründet worden sind.

Professor der Universitaet Bischkek (Kirgisien)

Zu Zobels juengeren Engagements gehörte vor sechs Jahren das „Projekt Seidenstrasse“, bei dem sich der Künstler durch historische Märkte in Shanghai und Peking arbeitete. Er wurde damals zum Professor honoris causa (h.c.) der Universitaet Bischkek, der Hauptstadt Kirgisiens, ernannt. Einen besonderen Höhepunkt seiner internationalen Karriere brachte das Jahr 2016, als ihm in Barcelona der Kunstpreis Kataloniens verliehen wurde, verbunden mit einem Lehrauftrag an der Akademie der Gold- und Silberschmiede.

Ein Mann von Welt

Michael Zobel ist, wie nur sehr wenige Konstanzer, ein „Mann von Welt“, geboren in Tanger, aufgewachsen in Barcelona, Grundausbildung in Deutschland, berufliche Stationen unter anderem Paris, London, Madrid, Menorca und Barcelona, auf Edelsteinsuche in Südamerika und in Südostasien. Der Meister spricht, neben Deutsch, jeweils fliessend Franzoesisch, Spanisch, Katalanisch, Portugiesisch und Englisch. Andererseits ist er tatsächlich in Konstanz am Bodensee heimisch geworden, zuletzt in der Kreuzlingerstrasse 50.