Konstanz (gro) Abstand halten ist gut, ganz frei daher zu kommen und dabei von grossen Augen beobachtet zu werden ist womöglich noch besser. Noch dazu, wenn die Blicke aus verschieden farbigen Iriden kommen, wie seit neuestem von einer kühlen Wand des „Lichtgangs“, der die Marktstätte mit dem Hafen verbindet. Die Wände sind nun weniger kühl als cool. Möglich macht`s eine kunstvolle Aktion namens „Urban Art“.

Ein Team um Professor Eberhard Schlag

Den aus hartem Beton gefertigten Durchgang will ein Team um Professor Eberhard Schlag wohnlicher oder freundlicher, auf jeden Fall interessanter machen. Wobei es darum geht, mehr oder weniger typisches Verhalten im typisch städtischen Raum aufzugreifen. So wird der vertiefte Weg unter Konzilstrasse und Bahnlinie zur Galerie. Und das mitten in den Zeiten der Corona-Krise.

Die kommunale Politik macht mit

Dass Kunst auch in Krisenzeiten lebendig bleiben kann – das hat die kommunale Politik erlaubt und gefördert. Mit von der Partie sind das Bauamt, spezielle Bürgermeister, Ausschüsse des Gemeinderats und das ganze Stadtparlament. Die Aktion stimmt auch deswegen positiv, weil sie rechtzeitig zum Frühlingseinbruch in Fahrt gekommen ist. Mit andern Worten: Das Leben geht weiter und es macht dabei gelegentlich sogar Spass.

Bild: Frieder Schindele