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4. März 2021 | Neuinfektionen mit meist mildem Verlauf

Grausam: Verschleppter Impftermin trifft Pflegeheime

Konstanz (gro) Die schlechten Nachrichten zuerst: In zwei Pflege-Einrichtungen der Spitalstiftung hat sich das Corona-Virus trotz umfassender Vorsichtsmassnahmen ausbreiten können. Ausserdem gilt: Durch halbwegs rechtzeitiges Impfen hätte die Masseninfektion sehr wahrscheinlich vermieden werden können. Zum Glück, und das ist die gute Nachricht, nehmen die bei Tests in den beiden Häusern ermittelten Infektionen allem Anschein nach meist einen eher milden Verlauf. Insgesamt wurden im Luisenheim und im Haus Salzberg 44 Menschen angesteckt: 17 Pflegebedürftige und 16 Mitarbeitende im Luisenheim, ferner im Haus Salzberg 12 Pflegebedürftige sowie 9 Frauen und Männer des Personals. Beide Häuser mit ihren insgesamt 124 pflegebedürftigen Frauen und Männern stehen nun unter Quarantäne.

Ein Todesfall

Eine der angesteckten Bewohnerinnen der beiden spitälischen Einrichtungen ist inzwischen gestorben; eine Person musste auf die Intensivstation ins Klinikum verlegt werden. Die weiteren 42 Corona-Erkrankten weisen laut einer Mitteilung der Spitalstiftung nur „milde Verlaufsformen auf“.

Höchstes Risiko – Verspätete Impfung

Für Verbitterung sorgt die Tatsache, dass der für beide Häuser für vergangenen Freitag, 26. Februar, vorgesehene, ohnehin sehr spät angesetzte Impftermin abgesagt worden war. Unmittelbar darauf wurde durch Tests der Befall mit Corona-Viren festgestellt. Es ist jedenfalls kein Wunder, dass die Vermutung aufkommt, rechtzeitiges Impfen hätte den Corona-Ausbruch verhindert. Umso mehr, als es sich bei den Patienten um Mitmenschen mit dem höchsten Infektions-Risiko handelt. Laut Stiftungsdirektor Andreas Voss war der Termin vom mobilen Impfteam „kurzfristig abgesagt“ worden.

Beim Nachholen geht`s auch maL kurzfristig

Die Impfungen wurden am Mittwoch, dem 3. März, trotz der Corona-Situation in beiden Häusern kurzfristig nachgeholt. Bis zum jetzigen Ausbruch waren sowohl das Luisenheim als auch das Haus Salzberg von Infektionen durch das Virus verschont geblieben. Stiftungsdirektor Andreas Voß betont, dass trotz der relativ hohen Zahl an nun erkrankten Mitarbeitenden „die Spitalstiftung Konstanz den Betrieb in ihren Einrichtungen auf professionelle Weise aufrechterhalten kann“

70.000 Euro für Luftreiniger

Die Spitalstiftung hat letztes Jahr für 70.000 Euro professionelle Luftreinigungsgeräte für ihre Pflegeeinrichtungen bestellt. Geräte, die aktuell geliefert wurden sind in Betrieb genommen. Anders als in Schulen ist ein ausreichender Luftaustausch über das reine Öffnen der Fenster in Pflegeeinrichtungen nicht möglich. Deshalb hatte die Stiftung beschlossen, die Luftreiniger anzuschaffen. Sie filtern unter anderem das Corona- und Noro-Virus heraus helfen, das allgemeine Infektionsrisiko zu reduzieren.



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Ein Kommentar

  1. 1. bouniouls

    von der ‘normalen’ Bevölkerung wird verlangt, dass sie verzichtet. Auf Arbeit, Kita, Schule, öffentliches Leben. Aus Rücksicht auf die Personen, die einem besonders hohen Risiko ausgesetzt sind. Wir tun es mit zusammen gebissenen Zähnen seit einem Jahr. Man vertröstet uns, weitere 3 Monate auszuhalten. Die Regierung pocht auf das Verantwortungsgefühl der Bevölkerung gegenüber Risikopersonen und sorgt dafür, dass wir uns schuldig und rücksichtslos fühlen, wenn wir andere Bedürfnisse haben. Und wir beissen weiter die Zähen zusammen und halten durch. Wenn sich durch die schludrigen Impfmassnahmen Inzidenzzahlen erhöhen, trifft es uns alle und nicht nur die Heimbewohner. Wo bleibt hier das geforderte Miteinander, das von uns allen von Seiten der Behörden gefordert wird?

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