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15. März 2021 | Nur der Öl-Preis gibt ein bisschen nach

Der Rathausflagge fehlt das grüne Element

Konstanz (gro) Die gelb-schwarzen Zeiten sind endgültig vorbei, die Konstanzer Rathaushausflagge benötigt dringend ein grünes Element. Nicht nur, dass an der Kanzleistrasse acht Jahre lang (von 2004 bis 2012) Horst Frank regierte, der erste Grüne Oberbürgermeister Deutschlands; nicht nur, dass im Stadtparlament die Fraktion der Grünen längst den Ton angibt – auch die Tatsache, dass die Kandidatin der Grünen, Nese Erikli, mit sagenhaften 46 Prozent der Konstanzer Wählerstimmen erneut ins Landesparlament geschickt wird, macht der grössten Stadt am Bodensee kaum ein anderer Wahlkreis nach.

Weder Innerschweizer noch Kaschuben

Schwarz-gelb leuchtet bis heute im Osten Europas das Banner der Kaschuben. Dass es auch die Farben von Baden-Württemberg sind, braucht die Volksgruppe im Westen Polens nicht zu kümmern, die Kaschuben sind sehr beliebt wegen ihrer prächtigen Trachten. Schwarz-gelb ist auch die Flaggenfarbe des Kantons Uri, der massgeblich mitwirkte, die Eidgenossenschaft zu gründen. Doch die Urner waren so schlau, im Jahre 1386 aus dem Schwarz Ihrer Kantonsfahne einen behörnten Stierkopf zu formen, der mit seiner herausgestreckten roten Zunge seither auf gelbem Grund die attraktive Mitte der hoheitlichen Fahne bildet.

Ansporn für die müde Konkurrenz?

Es wäre nicht nur angemessen, sondern auch attraktiv, aus der heute verwendeten Staatsfahne Baden-Württembergs wenigstens in Konstanz das frische Antlitz von Nese Erikli in hellem Grün von hoch oben leuchten zu lassen. Es wäre dies womöglich auch ein gewisser Ansporn für die politischen Mitstreiter, die sich, ganz um Gegensatz zu den Grünen, von Wahlperiode zu Wahlperiode mehr ins Abseits verirren oder verschüchtert Däumchen drehen.

Niedergang der etablierten Grossparteien

Der Wahlausgang ist, zumindest in Konstanz, gleichbedeutend mit dem nachhaltigen Niedergang der einst etablierten Grossparteien. Am härtesten trifft es die älteste Partei der Republik, die SPD, die in Konstanz auf erbärmliche 8,4 Prozent schrumpft, statt endlich aus ihrem Tief herauszufinden. Nicht viel besser geht es der CDU, der einst klar dominierenden Volkspartei, der nur noch 24 Prozent der Wähler Vertrauen schenken. Ein bisschen Sonnenschein dagegen für die FDP, die im Stammland des nachkriegsdeutschen Liberalismus bei 12 iProzent ins Jubeln kommt.

An den Rändern wenig zu holen

An der politischen Rändern ist wenig zu holen. Die AfD verliert sich nach diversen Spenden-Unregelmässigkeiten bei 5,8 Prozent, Antje Behler schafft für die Linken-Partei immerhin 5,4 Prozent der Konstanzer Wählerstimmen heran. Insgesamt hält sich die Aufregung über die gestrigen Wahlergebnisse in Grenzen. An der Frankfurter Börse wurde lediglich ein ganz leichter Verfall des Ölpreises registriert, er sank gerade mal um 0,6 Prozent.

Bild: Frieder Schindele



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