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18. März 2021 | Konstanz zum Städtebund gegen Rassismus

Heimat für Menschen aus 160 Nationen

Konstanz (gro) Die Stadt Konstanz ist Heimat für Menschen aus 160 Nationen. (Wer`s nicht glaubt, kann sich beim Amt für Statistik vergewissern.) Damit repräsentiert die Stadt rund 80 Prozent der Länder dieser Welt. Die knapp 200 Nationen wurden seit 1942 nach und nach zusammengefasst in der Organisation der Vereinten Nationen (UNO). Ausgangspunkt und Motivation für das weltumspannende Projekt ist die Friedenssicherung. Trotz aller Annäherungen ist der Frieden ein fragiles Gebilde geblieben. Ein weltweiter Bund von Städten will im gemeinsamen Widerstand gegen Rassismus und Diskriminierung für mehr Stabilität sorgen. Konstanz soll diesem Bund heute beitreten.

Wider die Menschenfeindlichkeit jedweder Art

„Als internationale und weltoffene Stadt“ müsse es für Konstanz „eine Selbstverständlichkeit bleiben, Menschenfeindlichkeit in allen ihren Formen und Ausprägungen konsequent zu bekämpfen“, heisst es in einer Vorlage der Verwaltung zur heutigen Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses. Rassismus- und Diskriminierungserfahrungen gehörten aber „auch in Konstanz leider noch zum Alltag“, heisst es in dem Papier weiter. Zwar werde „das Thema Rassismus und Diskriminierung“ quer durch verschiedenste Bereiche der Verwaltung angegangen. Es fehle jedoch an einer klaren, entschiedenen Vision und Gesamtstrategie.

Teil einer weltweiten Initiative

Die „Europäische Städtekoalition gegen Rassismus“ (European Coalition of Cities against Racism/ECCAR) ist eine von der UNESCO 2004 in Nürnberg gegründete Initiative. Sie hat unter anderem einen 10-Punkte-Aktionsplan entwickelt, der dabei hilft, Antirassismusarbeit zu reflektieren, Handlungsbedürfnisse früh zu erkennen und vorbeugend zu handeln. Darüber hinaus könne die Stadt „als Teil des internationalen Netzwerks von den Erfahrungen anderer Städte profitieren“. Der Beitritt habe zudem einen starken symbolischen Charakter: „Er ist ein klares politisches Statement für Toleranz und gegen Rassismus, Diskriminierung und alle Formen von Fremdenfeindlichkeit“. Die Europäische Städtekoalition gegen Rassismus ist Teil einer weltweiten Initiative, der sieben weitere Städtebünde in Asien, dem Pazifikraum, Afrika, Lateinamerika mit Karibik, Kanada, im arabischen Raum und den USA angehören.

Einigkeit schon im Vorfeld

Der Eintritt in die ECCAR ist in gemeinderätlichen Gremien und in der Stabstelle Internationale Stadt unter der Leitung von David Tchukoura und im Internationalen Forum beraten worden. Da sich im Vorfeld Einigkeit abzeichnete, darf heute Zustimmung erwartet werden. Am Rande erwähnt sei, dass sich der Jahresbeitrag für die Zugehörigkeit zum Städtebund auf ganze 500 Euro im Jahr beläuft, was die Zustimmung im Finanzausschuss trotz der angespannten städtischen Finanzlage zusätzlich erleichtern dürfte. - Beraten und beschlossen wird heute im Bodenseeforum, wo der Haupt- und Finanzausschuss ab 16 Uhr tagt.

Bild: Frieder Schindele



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