Konstanz (gro) Mit über 100 Millionen gegen Covid 19 Geimpften sind die Vereinigten Staaten Weltmeister im Immunisieren der Bevölkerung. Um den medizinischen Fortschritt noch zu beschleunigen werden in den USA demnächst 10.000 Apotheken so ausgestattet, dass man sich auch dort gegen den Corona-Virus impfen lassen kann. In Deutschland geht es derweil immer noch um die Frage, ob ein Apotheker überhaupt impfen darf oder ob das nicht doch Handlungen sind, die Ärzten vorbehalten sein müssten. Dazu geht es um räumliche Erfordernisse und allerlei weitere Massnahmen, die berücksichtigt sein wollen.

Anderswo wird einfach voran gemacht

Während hierzulande anscheinend geradezu krampfhaft deutsche Gründlichkeit geübt wird, wird nicht nur in den USA einfach voran gemacht, wie das der Radolfzeller Unternehmer Winfried Kountz auch in deutschen Landen erwarten würde. In der nahen Schweiz ist wieder das Impfschiff unterwegs, das zweimal zwei Wochen nur für die Kreuzlinger anlegt, während mobile Impfteams für betagte Konstanzer zweimal je einen Tag (im Bodenseeforum) Station machen. Hinzu kommt, dass im Thurgau, wie in jedem Kanton des Nachbarlandes, ein halbes Dutzend Apotheken berechtigt sind, gegen Covid 19 zu impfen.

Drive Ins in Mailand und Bologna

Zur Illustration zwei weitere Beispiele: An der via Novara, einer Ausfallstrasse im Norden Mailands, ist ein grosszügiger Drive In nahe dem Stadtteil Sesto San Giovanni eingerichtet, gedacht für Bürgerinnen und Bürger, die nicht mehr so gut zu Fuss sind. Sie können dort selber hin fahren oder sich hin fahren lassen. Ihnen wird garantiert, dass sie ihre Impfung gegen Corona erhalten können, ohne aus dem Auto auszusteigen. Ähnlich hat man sich in Bologna auf mehr oder weniger behinderte, aber impfwillige Bürger eingestellt; dort wird ein besonders rücksichtsvoller Impfservice auf dem Messegelände angeboten. In beiden Fällen, in Mailand wie in Bologna, sorgt Sanitätspersonal des italienischen Militärs für kurze Wartezeiten und schlanke Abläufe.