Konstanz/Paris /Berlin (gro) Was hat Andreas Jung mit Jean Reno zu schaffen, der gebürtige Stockacher mit dem aus Casablanca stammenden Filmstar? Oder mit Jean-Paul Belmondo? Bisher wohl kaum etwas Nachhaltiges. Doch das hat sich diese Woche geändert: Alle drei sind seit vorgestern Mitglieder des höchsten französischen Ordens, der Legion d`honneur, der französischen Ehrenlegion, vor 219 Jahren und zweieinhalb Monaten gestiftet von Napoleon Bonaparte höchstpersönlich. Reno und Belmondo sind schon länger dabei, auch die Modeschöpfer Giorgio Armani und Karl Lagerfeld und auch die wunderbare Claudia Cardinale. Und am 21. Juli 2021 ist nun Andreas Jung zum Chevalier d`honneur, zum Ritter der Ehrenlegion erhoben worden.

Schauspieler, Fussballer und Rennfahrer

Es ist keine erlauchte Gesellschaft, in die der Konstanzer CDU-Bundestagsabgeordnete da aufgenommen wurde, aber ein sehr illustrer Kreis. Jean Gabin gehörte dazu und Enrico Masias; Barbara Streisand ist ebenso Mitglied der Ehrenlegion wie der Rennfahrer Michael Schumacher, oder der aus Algerien stammende Fussballspieler und Erfolgstrainer Zinedine Zidane, die schlagfertige Beate Klarsfeld und die Eurobankerin Christine Lagarde. Zur Grossartigkeit einer Mitgliedschaft in der Ehrenlegion gehört die Tatsache, dass es dem jeweiligen Staatspräsidenten Frankreichs vorbehalten ist, jemanden in die Ehrenlegion zu berufen. Es war der 43-jährige Emmanuele Macron aus Amiens, der den 46-jährigen Christdemokraten aus dem deutschen Südwesten zum Ritter geschlagen hat.

Entscheidend sind die Verdienste um Leben und Gesellschaft

Bei der französischen Ehrenlegion handelt es sich um einen klassischen Verdienstorden. Seine Mitglieder werden deshalb zu Chevaliers, Officiers, Commandeurs und Grand Officiers ernannt und – in sehr seltenen Fällen - für das Grand-croix de la Legion bestimmt, weil sie sich um die Gesellschaft, um die Nation, um Europa in besonderer, herausragender Weise verdient gemacht haben – in der Hoffnung, dass sie dies noch möglichst lange weiter schaffen mögen. Und kein Wunder, dass man auf der Liste der Chevaliers auch den Dichter Antoine de St. Exupery (”Der Kleine Prinz”) findet.

Fürs Zusammenwachsen von Deutschland und Frankreich

Anna-Marie Descotes, die Botschafterin Frankreichs, übernahm es, Andreas Jung das Ordensabzeichen in Berlin ans Revers zu heften. Augenzeugen berichteten, dass der Konstanzer Bundestagsabgeordnete im unmittelbaren Anschluss daran „echt französisch gewirkt“ habe. Kein Wunder, schliesslich hat Andreas Jung Verwandte in der Bretagne, ist des Französischen mächtig und setzt sich als Co-Versitzender der deutsch-französischen Parlamentarischen Versammlung seit Jahren für das Zusammenwachsen der beiden Nationen ein.

Ziele gemeinsam verfolgen ist besser

Das zeitigt im Übrigen auch Wirkung in Sachen Pandemie. So gelang es dem Abgeordneten, klar zu machen, dass bei Viruserkrankungen (wie bei Covid 19) Grenzsperrungen zwischen freundschaftlich und wirtschaftlich eng verbundenen Teilen einer Region meist kontraproduktiv sind. Und dass es sehr viel besser ist, auch in diesem Fall grenzüberschreitend zusammen zu arbeiten.