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1. September 2021 | Es geht um die „Mobilitätswende“

Die ersten überdachten Fahrradabstellplätze sind in Sicht

Konstanz (gro) Die angestrebte „Mobilitätswende“ der Stadt soll durch etliche Massnahmen zugunsten des Fahrradverkehrs voran gebracht werden. Eine „Fahrradstation“ mit 600 überdachten Abstellplätzen, Reparaturwerkstatt und Radverleih soll das Herzstück bilden. Eingerichtet werden soll diese Fahrradstation auf dem seeseitigen, nördlichen Abschnitt des Hauptbahnhofs, zwischen dem Geleisekörper und dem Gebäude der Bodenseeschiffsbetriebe, auf Grundstücken der Bahn nahe der Ostseite der Marktstätten-Unterführung. Die Planungen sehen im „weiteren Umfeld“ des Hauptbahnhofs insgesamt 1400 Fahrradabstellplätze vor. Der Ausbau der Anlagen für den Radverkehr soll „die Treibhausgas-Emissionen im Verkehrsbereich dauerhaft“ reduzieren helfen, heisst es in einer Mitteilung des städtischen Presseamts.

Zur Zeit 380 regenoffene Anlehnbügel

In Konstanz stehen derzeit Fahrradabstellanlagen für rund 380 Fahrräder zur Verfügung. Bei diesen Anlagen handelt es sich, anders als zum Beispiel in Kreuzlingen, ausschließlich um so genannte Fahrradanlehnbügel ohne Überdachung. Als „weiteres Umfeld“ des Konstanzer Bahnhofs sind dabei der Fischmarkt, die Konzilmole, die Marktstätte, der Bahnhofplatz, die Dammgasse, die Bahnhofstraße sowie der Platz vor dem Lago gemeint. Eine Zählung im Herbst 2017 hatte ergeben, dass im genannten Gebiet heute zirka 1000 Fahrräder geparkt werden. Die Mehrzahl der Fahrräder werde ohne Diebstahlschutz „wild“ abgestellt.

Was eigentlich Standart sein sollte

An Bahnhöfen und in deren Nähe, so wird seitens der Verwaltung eingeräumt, sollten wettergeschützte, überdachte Fahrradabstellplätze eigentlich “Standard” sein, zum Teil mit Zugangssicherung (ferner Boxen, Radstation, und Ähnliches). Es gehe darum, das Rad trocken und sicher parken zu können, damit die Kombination von Rad und Bahn attraktiv sei „und die umweltfreundlichen Verkehrsmittel insgesamt gestärkt werden“. Und auch den bereits heute ungeschützt abgestellten Fahrrädern müssten adäquate Abstellmöglichkeiten angeboten werden.

Einfache und höherwertige Angebote

Ein grosser Teil der Abstellanlagen werde weiterhin in Form von nicht überdachten Anlehnbügeln benötigt, zum Beispiel am Fischmarkt, auf der Marktstätte, am Bahnhofplatz und vor dem Lago. Für die vielen Pendlerinnen und Pendler seien jedoch „höherwertige Angebote“ nötig. Stellplätze zum Parken des Rades für mehrere Tage sollten überdacht sein. Verbesserten Diebstahlschutz bieten zugangsgesicherte Anlagen in Fahrradboxen, Sammelschließanlagen oder Fahrradparkhäuser. Erfahrungsgemäss sei ein Teil der Radfahrenden für solch ein Angebot auch bereit, etwas zu zahlen.

Auch sichere Fahrradboxen sollen bald kommen

Kurzfristig soll das Angebot zum Fahrradparken mit nicht überdachten Fahrradanlehnbügeln erweitert werden. An folgenden Standorten sind in Planung: rund 140 Stellplätzein der Dammgasse, ferner in der Bahnhofstraße 40 Stellplätze und am Hafen/Katamaran-Anleger 96 Stellplätze. Es sind bereits Fördermittel beantragt. Sobald sie genehmigt sind, werde mit dem Einbau begonnen. Kurzfristig umgesetzt werden soll ausserdem ein erster Standort mit Fahrradboxen, lässt die Stadtverwaltung mitteilen.

Fahrradabstellplätze auch in der Gesellschaft von Autos

Aktuell prüft die Verwaltung, ob im Parkhaus Marktstätte in der Dammgasse Kfz-Stellplätze zum Fahrradparken umgenutzt werden können. Die Verwaltung befinde „sich hierzu in Gesprächen mit dem Eigentümer des Parkhauses“. Von Seiten der Eigentümer sei „grundsätzliche Bereitschaft signalisiert“ worden.

Ein Teil der Abstellbügel wird wieder abgebaut

Mittelfristig sollen Anlehnbügel auf dem Bahnhofplatz sowie die eingangs erwähnten überdachten Radabstellanlagen zwischen dem BSB-Gebäude und dem Geleise-Körpers verwirklicht werden. Gemäß dem Beschluss des Gemeinderates vom 11. März dieses Jahres ist auf dem Bahnhofplatz „eine hohe Zahl von Radabstellanlagen“ vorgesehen: Anlehnbügel ohne Überdachung, von denen ein Teil fest eingebaut wird, ein anderer Teil demontierbar gestaltet werde. Sobald Stellplätze der Radstation zur Verfügung stehen, kann ein Teil der Anlehnbügel demontiert werden.

Weitere Informationen zu Maßnahmen für den Radverkehr sind unter der Online-Adresse www.konstanz.de/radstadt-konstanz zu finden.

Bild: Frieder Schindele



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