Konstanz (gro) Die Sonderausstellung mit vielfach bahn- brechenden Informationen über das Leben und Nachwirken von Jan Hus in „seinem Museum“ nahe des Schnetztors wird bis zum 21. November verlängert. Die Ausstellung über den Prager Reformator und Gelehrten, der am 6. Juli 1415 während des Konstanzer Konzils vor den Toren der Stadt auf dem Scheiterhaufen als Ketzer verbrannt wurde, widmet sich besonders stark dem „zweiten Leben“ des Reformators, seinem eigentlichen Siegeszug. Der böhmische Gelehrte und Reformator, so wird es uns von der Museumsleitung des Hus-Hauses heraus gestellt, sei „zum Gegenstand der Geschichte, Religion, Politik, Belletristik, Musik, Numismatik, Philatelie, der bildenden Kunst, der Bildhauerei bis hin zu Film und Theater geworden“. In all diesen Bereichen lebe sein Vermächtnis in unterschiedlichen Formen und Deutungen weiter. Jan Hus‘ Nachleben halte, „ohne zu verblassen, bis zum heutigen Tage an“ . Es gebe keine Epoche, in der sich sowohl seine Anhänger als auch seine Gegner nicht mit ihm beschäftigt hätten.

„Über zeitliche und geografische Grenzen hinweg“

Jan Hus` Nachleben überschreite sowohl zeitliche als auch geografische Grenzen, hört man aus Museumskreisen. Hus gehöre zu den wichtigsten Figuren der tschechischen Geschichte, gleichzeitig gelte er als weltgeschichtlich wichtige Persönlichkeit. Besonders ausgeprägt sei das Erinnern an Hus jenseits der Grenzen seiner tschechischen Heimat, in Deutschland.

„Heute präsent und hochgeschätzt“

Die diesjährige Sonderausstellung des Konstanzer Hus-Hauses sei der Erinnerungskultur gegenüber dem Reformator rund um die Konzilsstadt gewidmet. Sie zeige eine Übersicht über Werke von Kulturschaffenden vom Spätmittelalter bis in die Gegenwart, von Künstlern, die in der Bodenseeregion lebten und sich mit Hus auseinandersetzten. Die Schau verdeutlicht, dass Jan Hus in Konstanz und am Bodensee, wo er einst als Ketzer brutal eingekerkert wurde und schliesslich den Feuertod erleiden musste, heute eine präsente und hochgeschätzte Persönlichkeit ist.