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21. November 2021 | Impfwillige in der Kälte stehen gelassen

„Skandalöses Versagen der Gesundheitsbehörden“

Konstanz (gro) Bundesweit jammern Behörden und Politiker über die Impf- müdigkeit der Bürger. Tatsächlich aber sind es offenbar genau die Klagenden, die dafür verantwortlich sind, dass nicht mehr Männer, Frauen und Jugendliche in Land und Stadt gegen die Corona-Seuche geimpft werden können. Zum Beispiel in Konstanz, wo sich am Samstag lange Schlangen von Wartenden bildeten, die sich im Bürgersaal immunisieren lassen wollten, dafür aber in der Kälte ausharren und sich am Ende teilweise unverrichteter Dinge davon machen mussten.

Stundenlang in der Kälte

Von 10 bis 16 Uhr konnte man sich im Bürgersaal (Zugang über die Laube) am Samstag einen ersten, zweiten oder dritten (Booster-) Pieks verpassen lassen. Und viele kamen deswegen an den Stephansplatz. Dort gab es keine Unterstände für die Wartenden, deren Schlange sich von der Laube bis zur früheren Hypovereinsbank und bis zur Stephanskirche erstreckten. Zweitens war das Personal viel zu knapp bemessen, um die grosse Zahl der Impfwilligen zu bewältigen, und drittens war die Zeit „von 10 bis 16 Uhr“ ungut bemessen. Die Impferei wurde zwar zeitlich verlängert und das medizinische Personal legte sich ins Zeug. Das reichte aber bei weitem nicht aus, alle Impfbereiten zu bedienen.

Mehrfach angekündigt - folgenlos

Die Stadtverwaltung liess zwar vorsorglich ankündigen, dass sich demnächst weitere „Mobile Impfteams“ auf den Weg machen würden, um im Konstanzer Stadt- und Kreisgebiet impfwillige Mitbürgerinnen und Mitbürger mit den berühmten Pieksen zu immunisieren. Doch dies war schon mehrmals vor etlichen Wochen angekündigt worden. Geschehen ist nichts. Einige Konstanzer Ärzte sehen darin ein „skandalöses Versagen der zuständigen Gesundheitsbehörden“.

Bild: Frieder Schindele



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2 Kommentare

  1. 1. Christel Thorbecke | http://www.konstanzerblog.de

    Danke für den Bericht und das tolle Foto! Das Bodenseeforum müsste angesichts dieser katastrophalen Lage unbedingt wieder zum Impfzentrum gemacht werden!
    Ich hoffe, dass die Stadtverwaltung auf Hochtouren daran arbeitet, qualifiziertes Personal und Plätze zu finden, um der sehr erfreulichen und beeindruckenden Impfbereitschaft der Menschen genüge zu tun! Der OB hat das auf der letzten Gemeinderatssitzung versprochen!

  2. 2. Bruno Neidhart

    Ob die Impfstationen in Konstanz von Impfwilligen während der bereits langen Viruszeit immer belagert waren, weiss ich nicht. Oder sind dann die “Quasi-Impfwilligen” dann eher bereit sich impfen zu lassen, wenn die Situation wiedermal gravierender geworden ist? Besteht hier vielleicht ein kausaler Zusammenhang - abgesehen von erkennbaren Engpässen, die beschrieben sind? Viele Fragen. Das Ganze ist komplex. Mit “skandalösem Versagen” zu operieren bringt auf jeden Fall keinen Piks mehr. Schon eher “machbare Vorschläge”.

    Viele Impfstellen wurden zwischenzeitlich geschlossen, weil sich u.a. die Impfwilligkeit durch fallende Inzidenz nicht in dem Maße weiterlaufend erhöht hat, wie erhofft. Und wenn dann noch die bestehenden Impfstellen weit entfernt liegen sollten (in Singen etwa), war wohl die Motivation auch nicht unbedingt hoch.

    Bei mir lief die Geschichte erfreulich problemfrei ab: Als Typ “fortgeschrittenes Alter” kam die Einladung direkt von der Senatorin der Gesundheitsbehörde (des Senats). Das Terminsuchen im Internet war etwas aufwändig, aber letztlich erfolgreich. Zu den Impfstellen, 2x Eisstadion, 1x alter Flughafen-Terminal, konnte man auf Wunsch hin und zurück gratis mit dem Taxis. Ich nahm den Bus, bzw. die U-Bahn. In beiden Impfzentren klappte dann alles optimal ohne lange Wartezeiten. Sehr freundliche Betreuung durch junge freiwillige Helfer, inklusive der anschliessenden Installation des EU-Zertifikats aufs Smartphone! “Dat is Berlin!”. Na ja, nicht immer….! Gruß nach Konstanz!

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