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6. Januar 2022 | Durchschnittlich 28 Euro brutto pro Pieks

Das Märchen vom Reibach der impfenden Ärzte

Konstanz (gro) Am Rande der Debatten um die Pandemie kommt auch die Neid-Diskussion nicht zu kurz. Es sei kein Wunder, dass die Ängste vor dem Covid-Sars2-Virus und seinen Variationen von Virologen und Medien so leidenschaftlich geschürt werde, heisst es in den Reihen der Impf-Skeptiker. Dahinter stecke die Mehrheit der Ärzteschaft, die darauf aus sei, möglichst viel zu impfen. Schliesslich kassiere jeder Hausarzt, wenn er einem Patienten den berühmten Pieks verpasse, pro Impfung 180 Euro“. Das ist allerdings ein Märchen. Im Schnitt kann der Arzt gegenüber der Krankenkasse pro Impfung in der eigenen Praxis aktuell 28 Euro geltend machen, allerdings nur brutto.

Bei Vorerkrankungen bis zu 45 Minuten Beratung

Impfende Ärzte sind längst Dreh- und Angelpunkt bei der Bekämpfung der Pandemie. Sie haben mit zusätzlichem Aufwand genauso zu kämpfen wie mit verunsicherten Patienten. Doch sie können und sollen daran auch verdienen. Pro Impfung würden insgesamt etwa 15 Minuten für Gespräch, Vorbereitung und Pieksen eines Patienten veranschlagt, erfährt man bei den zuständigen Behörden; bei Vorerkrankungen seien bis zu 45 Minuten erforderlich. Hinzu kämen, so erfährt man weiter, jeweils etliche Minuten für die Dokumentation, die meistens in den Abendstunden erledigt werde. Für die Zeit vom 24. Dezember bis 9. Januar will Gesundheitsminister Karl Lauterbach ein um wenige Euro erhöhtes Honorar zahlen lassen.

„Es ist gut, dass nachgebessert wurde“

Nach Angaben von Berufsverbänden impfen mittlerweile rund 93.000 niedergelassene Ärztinnen und Ärzte in Deutschland gegen Corona an sowie schätzungsweise 9000 Privatärzte und etwa 6000 Betriebsärzte. Knapp die Hälfte aller bisher verimpften Dosen bekamen die Impflinge nach Angaben des Bundesgesundheitsministeriums in Praxen verpasst, fast 43 Prozent in den Impfzentren, die übrigen im öffentlichen Gesundheitsdienst. Kritik an der Höhe der Vergütungen findet die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) “nicht angebracht”. Bis vor eineinhalb Monaten wurden den Ärzten 20 Euro pro Impfung in der Praxis (brutto) überwiesen . “Es ist gut, dass nachgebessert wurde”, sagt der Sprecher der KBV. Für die Impferei „müssen von den Ärzten schliesslich alle damit verbundenen Aufwendungen für Mieten, Personal und Sachkosten beigesteuert werden“.



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