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10. Februar 2022 | Rudolf Frey inszeniert „The Black Rider“

Das Konstanzer Stadttheater wagt den Höllenritt

Konstanz (gro) Rauchige Songs von Tom Waits, schräges Variete, Texte von Beat-Poet William S. Burroughs, dazu mörderische Schiesskugeln, die ihr Ziel nie verfehlen und dann auch noch der Unheil bringende, hinkende Schwarze Reiter, das Ganze inszeniert von Rudolf Frey (unser Bild), dem jungen Wiener Shootingstar unter den international engagierten Regisseuren für Schauspiel und Musiktheater: Das Konstanzer Stadttheater wagt den Höllenritt. Die Vorbereitungen sind angelaufen, Premiere von „The Black Rider“ ist am 25. März.

Ein Theaterstück - abseits der Konventionen

Die Volkssage vom Schwarzen Reiter, daran erinnert uns die Pressestelle des Stadttheaters, hat schon Carl Maria von Weber zu seiner Oper „Der Freischütz“ inspiriert. Es war diese finstere Legende, die einst Regisseur Robert Wilson, der Musikikone Tom Waits und dem Dichter der Beat-Generation William S. Borroughs die Vorlage geliefert hat für das 1990 uraufgeführte, sofort faszinierende Musical „The Black Rider“, zu einem Stück „abseits aller Konventionen“, wie es in der Kritik hiess. Die eigenwillige Mischung aus schrägem Varieté, poetischen Bildern und rauchigen Melodien verführe geradezu „zu einem schaurig-schönen Höllenritt“.

Der Schwiegersohn muss ein echter Jägerbursche sein

Wilhelm liebt Käthchen, Käthchen liebt Wilhelm, so eröffnet sich in dem Stück das Geschehen. Und alles könnte einem Happy End zustreben, wenn die holde Angebetete nicht die Tochter des Erbförsters wäre. Der aber will zum Schwiegersohn nur einen echten Jägersburschen haben, einen Mann, der sein Ziel sicher trifft. Wilhelms Liebe scheint aussichtslos, doch er gibt nicht auf und übt das Schießen heimlich im Wald. Allerdings ohne Erfolg.

Der teuflische Pakt hat seinen Preis

Da erscheint dem Jungschützen eines Tages ein hinkender Fremder, der mysteriöse Stelzfuß, und bietet ihm magische Kugeln an, die ihr Ziel nie verfehlen. Mitthilfe dieser Zauberkugeln wird aus dem Amtsschreiber Wilhelm ein treffsicherer Schütze. Doch der teuflische Pakt mit Stelzfuß hat seinen Preis… „Come on along with the Black Rider, we’ll have a gay old time!“

2013 der Regiepreis der Deutschen Akademie der Künste

Rudolf Frey inszenierte Schauspiel und Musiktheater schon an der Staatsoper Stuttgart, an der Welsh National Opera, etwa am Gärtnerplatztheater München, am Theater Heidelberg und auch am Burgtheater Wien. Dazu kamen Einladungen zu internationalen Festivals (zum Savonlinna Opera Festival, oder zu den Internationalen Gluck Opernfestspielen und etwa zu den „Duisburger Akzenten“). Frey inszenierte am Royal Opera House Muscat (Oman) und erhielt 2013 den Regiepreis der Deutschen Akademie der Darstellenden Künste.

Schwarzer Reiter inspirierte schon zum “Freischütz”

Als freier Regisseur hat sich Rudolf Frey seit 2007 international engagiert. Im Herbst des kommenden Jahres will er, wie es aussieht, zumindest vorübergehend sesshaft werden: Und zwar im Herbst 2023 im norditalienischen Alto Adige: Rodolf Frey ist unlängst durch ein internationales Gremien von Theaterfachleuten zum Intendanten der Vereinigten Bühnen Bozens ab der Spielzeit 2023/24 gewählt worden.

Willkommene Vorlage vor 33 Jahren

Die Volkssage vom Schwarzen Reiter, die, wie schon erwähnt, Carl Maria von Weber zu seiner Oper „Der Freischütz“ inspiriert hat, bot vor 33 Jahren Regisseur Robert Wilson, der Musikikone Tom Waits und dem Dichter der Beat-Generation William S. Borroughs die Vorlage für das 1990 uraufgeführte Musical “The Black Rider”.

Konstrukteure, Darsteller und Musiker

Zurück nach Konstanz: Die Gestaltung der Bühne für den „Black Rider“ übernimmt Aurel Lenfert, um die Kostüme kümmert sich Aleksandra Kica, die musikalische Leitung hat Gilbert Handler und für die Dramaturgie ist Doris Happl verantwortlich. - Zu den Darstellern: Ingo Biermann spielt den Stelzfuß, Maëlle Giovanetti den Boten u.a., Odo Jergitsch den Kuno (Erbförster als Portrait), Thomas Fritz Jung den Bertram und den Förster), Kristina Lotta Kahlert das Käthchen, Sabine Martin die Anne (Förstersfrau), Jonas Pätzold den Robert (den Jägersburschen), Dominik Puhl den Wilhelm (Schreiber), Lydia Roscher die Brautjungfer u.a., Burkhard Wolf gibt Wilhelms Onkel/Burroughs/Herzog. – Die Band setzt sich zusammen aus Frank Denzinger (Drums/Percussion), Benjamin Engel (Saxophon, Klarinette, Flöte), Rudolf Hartmann (Keyboard, Akkordeon, Harmonium), Wolfgang Kehle (Gitarren), Arpi Ketterl (Bass) und Jörg Walesch (Violine, Säge, Keyboard). Bild: Neue Südtiroler Tageszeitung/Sven Serkis



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