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3. April 2022 | Konstanz rüstet sich für Flüchtlingsstrom aus der Ukraine

„Es werden täglich mehr“

Konstanz (gro) Die Stadtverwaltung (und mit ihr tun das viele freiwillige Helfer) rüstet sich für den Zustrom von Kriegsflüchtlingen aus der Ukraine. Bis jetzt haben sich etwa 400 geflohene Kinder, Frauen und Männer gemeldet, etwa ebenso viele, so schätzt die Verwaltung, halten sich noch unangemeldet auf in der Stadt. „Und es werden täglich mehr“, heisst es weiter. Es ist ein ungleich heftigerer Zustrom als 2015 und in den Folgejahren, als Kriegsverfolgte über die Balkanroute nach Deutschland drängten. Im Rathaus wird damit gerechnet, dass Konstanz mindestens 1500 Kriegsflüchtlingen aus der Ukraine Zuflucht geben muss. Das Stadtparlament tagt am Dienstag ausnahmsweise in einem Restaurant, in Hedickes „Terracotta“ in der Luisenstrasse 9 (ab 16 Uhr).

Der „Krisenstab Ukraine“ und seine Struktur

Die aktuelle Flüchtlingsfrage wird den Gemeinderat in seiner nächsten Sitzung am kommenden Dienstag schon zu Beginn der Tagung beschäftigen. Die Mitglieder des Stadtparlaments werden dabei erfahren, dass sehr schnell reagiert wurde, nachdem die russische Armee am 24. Februar die Ukraine überfallen und einen mörderischen Krieg mit Panzern, Raketen und Bombardements entfesselt hatte: Bereits vier Tage darauf kam auf Anordnung von Oberbürgermeister Uli Burchardt der „Krisenstab Ukraine“ zusammen, der unter der Leitung von Bürgermeister Andreas Osner Struktur, Arbeitsweise, Unterabteilungen und Ausstattung dieses Sonderkommandos festlegte.

Es gilt, alle denkbaren Ressourcen zu nutzen

Im Mittelpunkt standen dabei Personalfragen. Dem allgemeinen Mangel an Fachkräften wird man dadurch begegnen, dass man vorhandene Teilzeitkräfte nach Möglichkeit voll beschäftigt, Stellen, sofern es sich anbietet, tauscht und eigentlich kurzfristig angelegte Arbeitsverhältnisse in länger dauernde Anstellungsverträge umwandelt. Es sollen jedenfalls alle denkbaren Ressourcen genutzt werden, um den zusätzlichen Arbeitsanfall zu bewältigen. Hinzu kommen soll die Installation eines Sonderbudgets in Höhe von 250.000 Euro für notwendige Anschaffungen und Leistungen.

Die Hilfsangebote wollen koordiniert sein

Eine Abteilung unter der Führung des Krisenstabes koordiniert die Hilfsangebote, seien es diejenigen von etablierten Organisationen wie dem Deutschen Roten Kreuz (DRK) oder dem Technischen Hilfswerk (THW) oder jene von Freiwilligen-Organisationen wie etwa den „Raumteilern“, die private Unterkünfte vermitteln. Mandy Krüger wiederum soll mit ihrem Team dafür sorgen, dass die Kommunikation zwischen allen Beteiligten funktioniert. Zu Andreas Osners Aufgaben gehört unter anderem die Zusammenschau dessen, was zwischen Landkreis und einzelnen Kommunen zu regeln ist.

„Es geht darum, diesen Menschen Hoffnung zu geben“

Leider müsse man davon ausgehen, stellt Andreas Osner fest, dass sich die Tragödie in der Ukraine zu einem typischen Abnützungskrieg entwickle, der sich vermutlich mehrere Jahre lang hinziehen wird. Osner bekräftigt, worauf es jetzt ankommt: „Es geht darum, diesen Menschen Schutz, Stabilität und Hoffnung zu geben.“



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