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25. Juli 2022 | Blick in die Schweiz

Kreuzlingen spendiert erneut Regenwasser-Tanks

Konstanz/Kreuzlingen (gro) Erst die Hitze, dann die Dürre, in der Ferne Brände und nun auch noch drohender allgemeiner Wassermangel. Da hat Kreuzlingen vergangenes Jahr in weiser Voraussicht gehandelt, als der Bevölkerung erstmals kostenlose Regenwasser-Tanks angeboten wurden. Die ersten 40 der 1000-Liter-Bottiche waren ruckzuck weg und bald darauf auch der rasch herbei geschaffte Nachschub. Das war 2021 und es ist es nur logisch, dass dieses Jahr, da der rekordverdächtig niedrige Pegelstand die Bodenseee-Schifffahrt zu beeinträchtigen droht, von der Stadtverwaltung Kreuzlingen die famosen Wassertanks erneut ausgegeben werden.

Im europäischen Verbund mit 1700 Organisationen

Die Aktion mit den Wassertanks gehört zur Klimaschutz-Strategie der Schweizer Nachbarstadt, die seit 2004 nicht nur Mitglied des „Klimabündnisses Schweiz“ ist, sondern damit auch zu einem Verbund gehört, in dem sich rund 1700 Organisationen und Kommunen in 26 europäischen Staaten „klimatisch“ zusammengeschlossen haben. 2006 erhielt Kreuzlingen die Auszeichnung „Energiestadt“, seit Juni 2019 wird ein kommunaler Richtplan umgesetzt, nach dem bis 2033 insgesamt etwa 100 Massnahmen in Sachen Klimaschutz umzusetzen (zu realisieren) sind. Die umweltschonende, weil reduzierte Nutzung von Trinkwasser gehört dazu. Regenwasser tut dem Garten gut und eignet sich zum Beispiel sogar für die kleine Autowäsche.

Tatkräftiger Umgang mit mutigen Planungen

Der tatkräftige Umgang von hoffnungsträchtigen Planungen ist typisch für die Vorgehensweise in der Schweizer Nachbarschaft – ganz anders als diesseits der Staatsgrenze. Besonders deutlich wird dies bei Sanierungsvorhaben. Während etwa der Konstanzer Bahnhofvorplatz seit dem Frühjahr 2012 als fremd finanziertes Provisorium weiter vor sich hindämmert und dieses Jahr bestenfalls eine neue Baustelleneinrichtung erfahren dürfte, ist der Kreuzlinger Hauptbahnhof bereits vor mehr als einem Jahrzehnt in kurzer Zeit zu einem modernen Verkehrsknotenpunkt samt Bushaltestellen entwickelt worden, mit eleganten Untertunnellungen, Postanschluss, Fahrradwegen, kraftschonenden Fussgängerunterführungen, Shoppingzeile, Musikschule und überdachten Abstellplätzen für zahlreiche Drahtesel.

Ansteckung mit Fernwärme?

Angesichts derartiger (doppelstädtischer) Erfahrungen keimt die Hoffnung, dass sich die Nordseite der Doppelstadt Kreuzlingen/Konstanz von ihrer Südflanke her wirkungsvoll anstecken lässt, wenn es um das Projekt einer gemeinsamen Fernwärmeleitung geht. Bekanntlich soll von Kreuzlingen und Konstanz in Zusammenarbeit eruiert werden, ob ein solches Gemeinschaftsvorhaben, befeuert und auf den Weg gebracht von der Kehrrichtverbrennungsanlage Weinfelden, wirtschaftlich und energiepolitisch sinnvoll ist. Auf Wladimir Wladimirowitsch Putins stinkendes Gas wäre man dann jenseits wie diesseits der ohnehin unsichtbaren Grenze weniger angewiesen.



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