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30. Oktober 2022 | Plädoyer für Besuch in der Olympiastadt Lausanne

Jetzt wäre Zeit fürs Juwel am Genfer See

Konstanz (gro) Kommt nach dem Goldenen Oktober ein grauer November? „Keine Sorge“, entwarnen die Wetterfrösche, zumindest vorerst bleibt`s heiter und bunt. Zeit für Ausflüge, es sind ja auch Herbstferien – und das gibt Gelegenheit, sich die vorteilhafte Lage der Heimatstadt wieder mal bewusst zu machen. Die Schweiz mit ihren wunderschönen Landschaften liegt schliesslich vor der Tür – mit hochinteressanten Städten wie Zürich und St. Gallen. Oder wie Lausanne, um einmal auf ein besonderes Juwel an der Südseite der Alpen aufmerksam zu machen: Lausanne, die an den Genfer See geschmiegte Olympiastadt mit der unterirdisch bergwärts fahrenden Metro, mit einem hundertköpfigen Stadtparlament, mit mittelalterlichen Schlössern, mit Palästen, Museen, Galerien, Gotteshäusern und einem auch bei Nacht atemberaubendem Panorama (nur zu: anklicken, im Hintergrund leuchtet links das französische Evian-le-Bains!) - und das alles umgeben von Weinbergen, die so gepflegt und elegant terrassiert sind, dass sie zu einem grossen Teil als Welterbe unter dem Schutz der Unesco stehen.

Sogar die Reste eines römischen Theaters

Im Jahr 2000 entdeckte man zu allem Überfluss auf der Gemarkung der Stadt imponierende Reste eines römischen Amphitheaters. Dass das stellweise steil zum See abfallende, heutige Gebiet schon seit etwa 4000 Jahren besiedelt ist, wusste man da schon. Bekannt sein dürfte auch, dass Lausanne eine Zeitlang zu Frankreich gehörte. Lange zuvor, in den Jahren 1170 bis 1230, entstand in Lausanne mit Notre Dame die bedeutendste gotische Kathedrale der Schweiz. Sie ist der Mittelpunkt der Stadt, deren Zentrum allein eine Reise wert ist. Die überdachten Treppenläufe, die die Alte Burg mit dem Platz vor der Mutterkirche verbinden, sind eine charmante architektonische Meisterleistung.

Es geht auch hochmodern

Übrigens geht`s architektonisch auch ganz modern und durchaus futuristisch zu in Lausanne: Zum Beispiel mit dem 2010 eröffneten Rolex Learning Center, entworfen und entwickelt vom japanischen Architekturbüro SANAA. Und seit 2017 ist in Lausanne „Aqualis“ zu besichtigen, Europas grösstes Süsswasser-Aquarium. Es hat mit dem Konstanzer Sealife nur sehr entfernte Aehnlichkeit.

Herrlich gepflegte Grünanlagen

Den Mitgliedern der Konstanzer und Kreuzlinger Stadtparlamente ist ein Ausflug an den Genfer See besonders, ja sogar dringend zu empfehlen. Mit dem Stadtteil Ouchy im Umfeld des Hafens zeigt Lausanne, wie herrlich sich solche Grünanlagen nutzen lassen: mit Schwimm- und Seebädern und gepflegten Seeufern, mit Sportanlagen und zahlreichen anderen Freizeiteinrichtungen. In Ouchy ist der südliche Abfahrtsbahnhof der Metro, die vom Seeufer her unterirdisch die Stadt am Hang erschliesst und dabei in kürzester Zeit nebenher knapp 400 Höhenmeter überwindet. Klein Venedig wäre sehr viel leichter einzubinden.

Friedhöfe als zugängliche Parks

Einige Friedhöfe sind als gepflegte Parkanlagen eingefügt in den urbanen Raum, Coco Chanel liess sich in Lausanne beerdigen, auch Pierre de Coubertin, der Begründer der modernen Olympischen Spiele, ist in Lausannes Erde gebettet. Da überrascht es kaum noch, wenn man erfährt, dass das Internationale Olympische Komitee (IOC) seinen Sitz in Lausanne hat- und dass die Stadt 1997 den Ehrentitel “Olympische Hauptstadt” zugesprochen bekam. Dutzende internationale Sportverbände, vom Tischtennis- über den Autosport bis zum Rennradeln haben ihren Verwaltungssitz in Lausanne. .

Dominiert von SP und Grünen

Bemerkenswert ist auch die aktuelle Zusammensetzung des hundertköpfigen (!) Stadtparlaments, das die Belange der über 140.000 Einwohner zählenden Kommune steuert. Es dominieren die Sozialdemokraten/SP (29 Sitze) mit den Grünen (30 Sitze inklusive 3 Grünliberale), gefolgt von der FDP (21) und der Partei der Arbeit (13 Sitze). Die schweizweit stärkste Partei, die rechtslastige Schweizerische Volkspartei (SVP), kommt in Lausanne garade mal auf 7 Sitze.
Noch eine Besonderheit: Das Stadtparlament verfügt in bestimmten Bereichen über Gesetzeskraft im „Imperium“ namens Kanton Waadt, dessen Kapitale eben Lausanne ist.

Bequem und schnell mit den Schweizer Zügen

Mit dem Schnellzug (Interregio/IR) Richtung Zürich gelangt man jede Stunde in gut 3 1/2 Stunden bequem und komfortabel nach Lausanne. Also zum Beispiel
9.09 Uhr ab Konstanz, Lausanne an 12.40 Uhr.

Zurück ebenfalls jede Stunde. Zum Beispiel
19.19 Uhr ab Lausanne, Konstanz an 22.55 Uhr.
Eine späte Rückfahrt sei noch vorgeschlagen: Lausanne ab 20.19 Uhr, an Konstanz 0.34 Uhr. Bei den meisten Verbindungen ist nur einmaliges Umsteigen vonnöten.

Übernachtungsgästen stehen wunderschöne, erstklassige Hotels zur Verfügung, bis hinauf zum Beau Rivage oder Royal Palace. Dass an vorzüglichen Restaurants kein Mangel ist, versteht sich von selbst, und wer`s gerne raffiniert und währschaft mag, ist zum Beispiel in der Pinte Besson (Rue de l´Al Nr. 4, Telefon +41 213 12 59 69) nicht weit von Notre Dame bestens aufgehoben.



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