Konstanz (gro) Die Zahl der sozialversicherungspflichtigen Arbeitsplätze ist in den vergangenen 10 Jahren kontinuierlich gestiegen und hat inzwischen die Zahl 32.129 erreicht. Dies berichtet das städtische Presseamt in einer Gesamtschau zur aktuellen wirtschaftlichen Situation der Stadt Konstanz. 11.594 Menschen, also mehr als ein Drittel der Beschäftigten, wohnt demnach nicht in Konstanz, und 9.691 KonstanzerInnen arbeiten außerhalb. Damit, so rechnet uns Anja Fuchs vom Presseamt vor, wohnen und arbeiten in Konstanz etwa 20.600 Menschen.

Aus- und Einpendler halten sich die Waage

Die Zahl der Aus-und Einpendler gleicht sich immer mehr an und nähert sich sich damit immer mehr dem Verhältnis 1:1. Zwei Faktoren könnten diese Entwicklung gut erklären.
Faktor 1: Konstanz biete nicht jedem Menschen, der hier leben möchte, den passenden Arbeitsplatz. Ausserdem könnten, bedingt durch technologischen Wandel, immer mehr Menschen ihre Arbeit online (von zu Hause aus) erledigen.
Faktor 2: In der Region entstünden aufgrund positiver wirtschaftlicher Entwicklung immer mehr Arbeitsplätze. Außerdem sei die angrenzende Schweiz mit deutlich höherem Lohnniveau ein attraktiver Arbeitsmarkt . In der Schweiz zu arbeiten und in Deutschland zu wohnen ist laut Anja Fuchs unter Umständen „finanziell äußerst lukrativ“.

Erhöhtes Preisniveau durch Schweizer Nachbarschaft

Aufgrund der hohen Lebensqualität möchten viele Menschen gerne in Konstanz wohnen bleiben. See, Berge und zahlreiche unzählige Freizeitmöglichkeiten „liegen direkt vor der Haustüre“. Konstanz profitiere einerseits von dieser Entwicklung: Weil diese Menschen „woanders“ arbeiten, aber ihr Einkommen in Konstanz versteuern und verkonsumieren. Andererseits ergebe sich aus der regionalen Nähe zur Schweiz ein erhöhtes Preisniveau, was vor allem zu Lasten von Menschen mit geringem Einkommen gehe.

Hochschulstadt und Flüchtlingszustrom

Die Arbeitslosenquote ist mit aktuell 4,5 Prozent im bundesweiten Vergleich niedrig. Analog zum Land Baden-Württemberg warte Konstanz meist mit guten Zahlen auf, liege aber häufig trotzdem etwas über der Quote des Landes. Dies könne, schreibt Anja Fuchs, darin begründet sein, dass in Konstanz als Hochschulstadt viele BildungsabgängerInnen und außerdem viele Menschen im Bereich Tourismus und Gastgewerbe beschäftigt sind. Als weltoffene Kommune nehme Konstanz zudem jährlich viele Geflüchtete auf, die schon aufgrund der Sprachbarriere nicht sofort in den Arbeitsmarkt integriert werden könnten.