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11. Dezember 2022 | Der Jazzprofessor und der Mime im K9

Heute nochmal Bernd Konrad mit Lettenewitsch

Konstanz (gro) Feiner Jazz und denkwürdige Geschichten: Bernd Konrad kommt mit seinen Saxophonen heute abend nochmals ins K9, begleitet von Frank Lettenewitsch, der etliche Stories aus dem Leben seines Musikerfreundes vortragen wird. Mit von der Party ist ferner eine famose Combo: Freunde von Bernd Konrad, die zusammen mit ihm stellenweise sogar an Südamerika erinnern dürften. Der musikalisch-literarische Abend zum Ausklang des 2. Adventsonntags beginnt um 20 Uhr. „Süßigkeiten und schwarze Musik“ und dazu „Konstanzer Geschichten“ versprechen Konrad und Lettenewitsch, Jazz und Stories, manches durchaus besinnlich, etliches heiter und komisch. Anlass für den Abend im K9 ist unter anderem die Tatsache, dass es das nahende Ende von Pandemien und das e Wiederaufleben des Weihnachtsmarkts zu feiern gilt – und die Tatsache, dass sich heute die Sonne wieder heraus gewagt hat.

Erster Professor für Jazz und Pop

Im Übrigen befinden wir uns immer noch im Jahr 2022, dem immerhin 75. Lebensjahr des Musikers Bernd Konrad, der 16 Jahre lang als erster Deutscher Professor für Jazz und Popmusik an der Musikhochschule Stuttgart wirkte. Auch Frank Lettenewitsch ist ein „alter Hase“. Er gehört seit über 30 Jahren zum Bühnenensemble des Konstanzer Stadttheaters und hat in dieser Zeit seine aussergewöhnliche mimische Wandlungsfähigkeit vielfach unter Beweis gestellt, etwa als Feuerwehrhauptmann, als Kreon in „Antigone“, als „Kleines Gespenst“ oder Graf Mooor in Schillers „Räuber“ oder in Semjon Semjoniwitschs Podsekalnikows „Selbstmörder“. Zuletzt half der Theatermann mit, ein im Neuwerk realisiertes Revival von „Woodstock“ auf die Bühne zu bringen.

Mit Hans Koller und Stan Getz

Bernd Konrads wahrscheinlich wichtigster Musikerfreund war der Wiener Saxophonist Hans Koller (gestorben 2003). Auf einem etwas betagten Foto sieht man Konrad zusammen mit Stan Getz – deshalb der oben stehende Hinweis auf allfällige Hinwendungen zum Südamerikanischen, etwa zum „Girl von Ipanema“. Im Übrigen hat Bernd Konrad auch schon in jeder afrikanischen Landeshauptstadt gespielt, und zwar meistens mit seiner Band „Südpool“.

Auftritt in der New Yorker Carnegie-Hall

In den 80er-Jahren wurde Bernd Konrad in New York zum hoffnungsvollsten Jugend-Jazz-Musiker des Jahres gekürt, bekam den Kompositionspreis des Staates New York samt Auftritt als Solist in der Carnegie-Hall in Manhattan zugesprochen. Er hat die Suiten “Marylin” und “Janis Joplin” komponiert, Musik zu Filmen und Hörspielen und wurde unter anderem mit zwei (baden-württembergischen) Landes-Jazz-Preisen ausgezeichnet; er gründete nicht nur das Landesjugend-Jazzorchester, mit dem er mehrmals durch Südost-Asien tourte (auch durch Vietnam und Laos), sondern zum Beispiel auch die Bigband der Universität von Kuala Lumpur, der Hauptstadt Malaysias.

„Seinem“ Konstanz treu geblieben

Konrad kam 1952 nach Konstanz, also vor 70 Jahren. Sein erstes Zuhause fand er in Egg bei den so genannten „Baräcklern“, wie die Konstanzer die ebenfalls so genannten „Flüchtlinge“ nannten, die in den dortigen Baracken notdürftig untergekommen waren, in Leichtbauten, die ursprünglich für die „Wehrertüchtigung“ der Marine-Hitlerjugend errichtet worden waren. Davon erzählt eine der Geschichten aus dem Leben von Bernd Konrad, die Frank Lettenewitsch heute Abend im K9 zum Besten geben wird. Bis heute ist Bernd Konrad seinem Konstanz treu geblieben. Zeit, ihm, seinen Geschichten und seinem Saxophonspiel wieder einmal zuzuhören.



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