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21. Januar 2023 | Kirchberger bei Geiger – Bis 4. März

Der Künstler, der half, die Malerei zu entfesseln

Konstanz (gro) Das frühe Schaffen von Günther C. Kirchberger ist Thema der ersten Ausstellung des Jahres in der Galerie Geiger. Kirchberger (1928 bis 2010) ist einer der einflussreichsten Künstler des deutschen Informel, einer, der nach dem Zweiten Weltkrieg half, die Malerei von ihren Fesseln zu befreien. Die Ausstellung in den Galerieräumen am Seerhein (Reichenaustrasse 39a) beginnt am morgigen Sonntag um 11.30 Uhr mit der Vernissage, bei der Stephan Geiger in das Leben und Schaffen Kirchbergers einführt. Der Kunsthistoriker betreut übrigens den Nachlasse des Künstlers, der vor 12 Jahren das Zeitliche gesegnet hat. Die Ausstellung am Seerhein dauert bis 4. März.

Enge Zusammenarbeit mit Künstlern

Die Nähe zu Galeriegründer Roland Geiger und seiner Frau Ingrid, den Eltern von Stephan Geiger, erschliesst sich auch durch die Tatsache, dass Kirchberger in Kornwestheim (bei Stuttgart) geboren ist, wo Roland Geiger einst als hochgeschätzter Kunstdrucker für zahlreiche Kunstschaffende, meist aus dem Südwesten Deutschlands, tätig war und wo er seine erste Galerie eröffnete. Seit 1975 präsentieren die Geigers international renommierte Künstler. Die Ausstellungen werden meist in direkter Zusammenarbeit mit den Künstlern konzipiert und von Kunsthistoriker Stephan Geiger betreut. Die Galerie arbeitet seit vielen Jahren mit Privatsammlungen, Forschungseinrichtungen und Museen im In- und Ausland zusammen. Im Zentrum des Galerieprogramms stehen die internationale Avantgarde der 1960er Jahre mit dem Schwerpunkt ZERO sowie wichtige Vertreter der konstruktiv-konkreten Kunst.

Ausstellungen in ganz Europa

Wie in den Einladungen an Kunstfreunde erinnert wird, wird Kirchberger, wie bereits erwähnt, 1928 in Kornwestheim geboren. 1950 bis 1954 studiert er an der Akademie der Künste in Stuttgart und druckt für Willi Baumeister. 1956 kommt er nach London und freundet sich mit dem Kritiker Lawrence Alloway an. Zurück in Stuttgart gründet er zusammen mit Georg Karl Pfahler die „gruppe 11“ , die ersten informellen Arbeiten entstehen. 1957-58 hat er mit der „gruppe 11“ Ausstellungen in München, Brüssel, Rom und London, wo Kontakte zur englischen Pop Art-Szene bestehen.

Der Maler als Dozent und Professor

1959 wechselt Kirchberger mit seinem Schaffen vom abstrakten Expressionismus, wie der Informel auch bezeichnet wird, zu fest gefügten Farbformen. Ab 1962 schafft er zusammen mit Reinhard Döhl experimentelle Text-Bild-Integrationen und gehört zum Kreis um Max Bense. 1964 wird er Dozent an der Werkkunstschule Krefeld, 1973 erfolgt dann seine Ernennung zum Professor. 1964 entstehen auch die ersten Hard-Edge-Werke, kurz darauf beginnt die Serie der sogenannten Do-It-Yourself-Bilder, bei denen einzelne Farbflächen nur noch durch Worte bezeichnet werden. Kirchberger nimmt an zahlreichen internationalen Ausstellungen teil. Sein Nachlass wird von der Schloss-Filseck-Stiftung der Kreissparkasse Göppingen gepflegt und von Stephan Geiger wissenschaftlich betreut.



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