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30. Januar 2023 | Flüchtlinge im einstigen Bierzelt

Niederberger findet Notunterkunft „bedrückend“

Konstanz (gro) „Bedrückend und menschenunwürdig“ empfindet Thomas Niederberger die neueste Notunterkunft für Flüchtlinge und Asylbewerber auf dem deutschen Teil von Klein Venedig. Der Kreuzlinger Stadtpräsident äusserte seine Sorgen bei einem Besuch der neuen Einrichtung hart an der offenen Grenze zur Schweiz. Die Notunterkunft soll mindestens bis Mai für fast 500 Menschen halbwegs sichere Zuflüchte bieten. Zu hoffen ist, dass kein stürmisches Wetter aufkommt.

Sozialarbeiter, Sicherheitsdienste und Polizei

Niederberger bemühte sich allerdings auch um Deescalation allfälliger öffentlicher Aufregung: Die notdürftig beherbergten Menschen, darunter viele Kinder, würden schliesslich von zahlreichen Sozialarbeitern umsorgt und Sichheitsdienste samt Polizei würden die aus einem grossen Oktoberfest-Bierzelt entstandene Massenunterkunft nachhaltig beobachten. Unbeeindruckt von solchen Beschwichtigungen bleibt man indessen bei der Kreuzlinger SVP. Neben der offenen Grenze sehen Kreuzlinger Mitglieder der Schweizerischen Volkspartei vor allem die Mischung kritisch: die Mischung von Menschen, die aus ukrainischen Kriegsflüchtlingen besteht und aus Asysuchenden, die aus Afghanistan, Syrien, dem Iran, dem Jemen oder einem anderen afrikanischen Terrorstaat vor Verfolgung Tod und Verderben geflohen sind.

Kaum Privacy zwischen den Bauzäunen

Mithilfe von Stockbetten sind in dem ehemaligen Bierzelt 480 Schlafplätze hergerichtet worden. Mit Grobstoff bespannten Bauzäunen wurden einzelne Abteile geschaffen, die aber höchstens ein Minimum an Privatheit gewährleisten. Ein Hallenabteil ist gedacht für zwei Familien oder höchstenfalls 12 Personen. Besser werden soll die Situation im kommenden Mai, wenn in unmittelbarer Nähe des Luftlandeplatzes zwischen Reichenau- und Max-Stromeyer-Strasse im Norden der Stadt das geplante, mehrschichtige Container-Dorf fertiggestellt und eröffnet ist. Dann soll dort die Notaufnahme von Geflüchteten eingerichtet funktionsfähig sein.

Der nächste Umzug soll im Frühjahr kommen

Die Notunterkunft auf Klein Venendig ist in zwei Sonderabteilungen mit einer Armada von neu angeschafften Sanitärgerätschaften, mit nagelneuen Waschmaschinen, Trocknern, Kochherden und Waschgelegenheiten sowie Toiletten samt Duschkabinen ausgestattet. Das erforderte einiges an logistischem Engagement. Und das wird sich wiederholen müssen, wenn die neuen Bewohner der luftigen Halle samt ihren Inhalten und Abteilungen zum Frühjahr ins geplante Containerdorf auf der anderen Seite der Stadt werden umziehen müssen.

Zur Begrüssung Handtücher und Putzutensilien

Zum Hintergrund der Massnahmen gehört, dass der Landkreis, der für die Noitunterkünfte sorgen muss, bemüht ist, die Turnhallen frei zu bekommen, die bis jetzt als Notunterkünfte herhalten mussten. Als eine erste solche Halle ist diejenige der Wessenbergschule aus- und umgeräumt worden. Zur Begrüssung in der Halle auf Klein Venedig gab es, verteilt auf die frisch bezogenen Stockbetten ebenso frische Handtücher und Putzutensilien.



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