Es harzt in Konstanz und am Obersee
Konstanz/Romanshorn (gro) Zwischen Konstanz-Staad und Meersburg ist der tägliche Fährverkehr von 9 bis 16 Uhr ausgedünnt worden, weil zu wenig Kundschaft kommt. Umgekehrt ist es zwischen Romanshorn und Friedrichshafen. Dort ist die „Euregia“, das derzeit modernste Fährschiff am Bodensee, ausgefallen, weil für die Reparatur des defekten Antriebs ein Ersatzteil nicht rechtzeitig aufzutreiben ist. Und weil bei der Romanshorner Schiffahrts-AG ein weiteres Fährschiff gerade in der Winterrevision feststeckt, musste eine Motorfähre aus dem Zürichsee herbei geschafft werden, um wenigstens einen halbwegs regelmässigen Fährverkehr zwischen Friedrichshafen und Romanshorn aufrecht zu erhalten.
Die Fähren passen nicht überall hinein
Da wundert sich mindestens der Laie: Wieso gibt Konstanz das derzeit überflüssig gewordene Fährschiff nicht ab nach Romanshorn?! Wo es dort doch so dringend gebraucht würde! Techniker weisen zwar darauf hin, dass die Ab- und Anlegestellen der Fähren gewissermassen massgeschneidert sein müssen. Eine Fähre der Konstanzer Schiffsbetriebe passe nicht unbedingt in die technischen Fänge der Schweizerischen Oberseeflotte. Aber dass müsste ja keineswegs so sein.
Höchste Zeit für pratikable Lösungen
Kein Wunder deshalb auch, dass der eine oder andere schiffahrtsgewaltige Kapitän mit düsteren Prophezeiungen aufwartet und dem deutsch-schweizerischen Fährverkehr kritische Prognosen entgegenhält. Kein Zweifel besteht allerdings, dass es Zeit ist für die Verantwortlichen aller Schifffahrtsbetriebe am Bodensee, sich endlich auf einen Standart zu einigen, mit dessen Hilfe man sich im Notfall gegenseitig wirksam und unkompliziert aushelfen kann.