Stadtverwaltung: Tigermücken sofort melden
Konstanz (gro) Nach ihrer Entdeckung im vergangenen Jahr soll die „Asiatische Tigermücke“, die am Bodensee bisher nichts zu suchen hatte, möglichst nachhaltig bekämpft werden. Davon informiert uns Benedikt Brüne vom städtischen Presseamt. Das zierliche, aber ungebetene Insekt verdankt seinen Namen der attraktiven Musterung seiner langen Beine und seines schlanken Körpers, die in ihrer warmen, schwarzbraun-gelben Ausführung an die Fellzeichnung von Tigern erinnert. Populationen des ursprünglich lediglich in Südostasien heimischen Insekts wurden vergangenes Jahr an der Konstanzer Seestrasse und im Berchengebiet entdeckt. Sosehr hierzulande ein allgemeiner Rückgang von Insektenpopulationen als natürliches Vogelfutter und ebenso kostenloses Bestäubungspersonal für blühende Obstplantagen beklagt wird: Der Tigermücke soll es an den Kragen gehen, weil sie nicht nur bestäubt, sondern auch, wenn sie sticht, Krankheiten überträgt. Allfälliges Auftreten des geflügelten Mikro-Tigers soll der Stadtverwaltung deshalb gemeldet werden, am besten unter der Telefonnummer 900-2556.
Ausbreitungsherde frühzeitig ausmachen
Die Stadt Konstanz habe letztes Jahr, abgestimmt mit dem Gesundheitsamt des Landkreises, erste Bekämpfungsmaßnahmen durch eine Fachfirma in den betroffenen Bereichen veranlasst, berichtet Benedikt Brüne. Um eine weitere Ausbreitung zu verhindern, sei dies auch für dieses Jahr geplant. Die Vorbereitungen hierfür laufen laut Brüne bereits. Wichtig sei es, „verdächtige Mücken zu melden, um mögliche Ausbreitungsherde frühzeitig auszumachen und darauf reagieren zu können“. Die Konstanzer würden daher aufgefordert, sich in Verdachtsfällen umgehend ans Amt für Stadtplanung und Umwelt zu wenden (Telefon KN 900-2556.)
Extra im Bodensee-Naturmuseum
Hilfreich sein soll ferner eine Ausstellung im Bodensee-Naturmuseum. Auf Veranlassung des Landratsamts zeigt das Museum voraussichtlich von Mitte Juni bis Mitte Juli eine „Ausstellung zur Asiatischen Tigermücke“, in der darüber informiert wird, mit welchen Maßnahmen jeder der weiteren Ausbreitung der Tigermücke „entgegenwirken kann“. Organisiert wird die Ausstellung laut Brüne in Zusammenarbeit mit Experten der Kommunalen Aktionsgemeinschaft zur Bekämpfung der Schnakenplage (KABS) aus Speyer.
Eier und Larven der Mücke überdauern den Winter
Der Stich der Tigermücke kann starke Reaktionen verursachen; sie ist potenzielle Überträgerin von Krankheitserregern wie z.B. des Dengue-, Chikungunya- oder des Zikavirus. Bislang gibt es nach Auskunft des Gesundheitsamtes am Bodensee noch keine durch Tigermücken übertragene Krankheiten. In Teichen und Fließgewässern sei die Tigermücke selten anzutreffen, eher in kleineren Pfützen, wasserhaltigen Untersetzeren oder Vasen. Eine weibliche Mücke legt im Laufe ihres Lebens, das circa einen Monat dauert, hunderte Eier, die sich innerhalb von ein bis zwei Wochen zu ausgewachsenen Mücken entwickeln. Sie klebt die Eier oberhalb des Wasserpegels an die Wand des Behälters. Die Eier seien „über Monate trockenresistent“ und können auch den Winter überdauern, bis die Larven dann im Frühling schlüpfen, wenn sie wieder mit Wasser überschwemmt werden.