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6. Juni 2023 | Zum Thema Bodensee-Stadion

Junges Forum: Sperrung falsch und überzogen

Konstanz (gro) Die plötzliche Sperrung des Bodenseestadions für Großveranstaltungen wird vom Jungen Forum Konstanz (JFK) scharf kritisiert. Es sei „ein fatales Signal“ an die Adresse der jungen Konzert- und Eventszene, die auch in Konstanz nach der langen Pandemiephase und dem Ende von „Rock am See“ im Wieder-Entstehen ist, heisst es aus der Gemeinderatsfraktion. Gerade die jüngeren Mitbürgerinnen und Mitbürger, die „derzeit kein überwältigendes kulturelles Freizeitangebot” in Konstanz hätten, seien davon betroffen. Die JFK, teilt uns Fraktionssprecherin Eva Gladkovna mit, könne die „ruckartige Entscheidung der Verwaltung nicht nachvollziehen“ Die JFK werde sich jedenfalls „für die umgehende Ertüchtigung des Stadions“ einsetzen.

Probleme seit Jahrzehnten bekannt

Zur Erinnerung: Mit sofortiger Wirkung sind keine Veranstaltungen mit mehr als 1.000 Menschen im Bodenseestadion zugelassen. Als Grund, so Eva Gladkova, werden Sicherheitsmängel angegeben. Die Probleme mit der Infrastruktur im Stadion sind der Stadt jedoch seit Jahrzehnten bekannt. Statt diese anzugehen, werde „der Kultur nun, im letzten Moment, einfach ein Riegel vorgeschoben.“

Wo und wann wird ein Konzept entwickelt?

Das JFK fordert von der Stadtverwaltung ein längst fälliges, nun umgehend zu erarbeitendes Konzept für Großveranstaltungen, entwickelt in Zusammenarbeit mit bekannten, potenziellen Ausrichtern (Veranstaltern), damit solche Events bereits in diesem Sommer im Bodenseestation grossräumig oder wenigstens halbwegs umfangreich ablaufen und ertönen können. Im nächsten Schritt soll ein „langfristig tragbares“ Konzept auf die Beine gestellt werden.

Zwischen Ulm und Freiburg, Lindau und Kempten

Der Stadt Konstanz seien zahleiche, gewichtige Infrastrukturprobleme im Zusammenhang mit dem Bodenseestadion „seit Jahrzehnten bekannt“, erfährt man im Umfeld von Dieter Bös, dem langjährigen Chef der Konzertagentur, die einst „Koko“ hiess und Jahrzehnte lang Grossveranstaltungen zwischen Ulm und Lindau, Kempten und Freiburg realisierte; inzwischen aber, auch geschäftlich modifiziert, als „Kokon“ weiterlebt.

Fast wäre es zur „Armin-Nissel-Kurve” gekommen

Die Stadt Konstanz, so hört man in der Szene weiter, habe sich um die Mängel im Bodenseestadion kaum geschert. Vielfach hätten sich Veranstalter selber um Reparaturen kümmern müssen, wenn sie das Stadion in Beschlag nehmen wollten. Besonders engagiert habe sich dabei immer wieder Armin Nissel, damals mit Bös in der Geschäftsführung von Koko. Es ging etwa um die unzureichend funktionierende Ringwasserleitung oder um die Stromversorgung, immer wieder auch um Reparaturen von schadhaften Betonstufen: um umfangreiche Arbeiten, bei denen Nissel auch selber Hand anlegte, sodass am Rande des Geschehens von einigen Spassvögeln überlegt wurde, in einem Teil des Stadions eine „Armin-Nissel-Kurve“ auszuweisen.

Das Junge Forum fordert nun neben provisorischen Sofortmassnahmen „die Bereitstellung von Sicherheitskonzepten“. Eine Sanierung, davon ist man beim Jungen Forum überzeugt, trage auch dazu bei, die Kosten der Veranstaltungen zu senken und die „Eintrittspreise für junge Menschen erschwinglich halten“ zu können.

Bodenseestadion als überregionale Begegnungsstätte

Das JFK, so heisst es abschliessend im Mahnschreiben der Gemeinderatsfraktion an die Konstanzer Stadtverwaltung, mache sich stark „für die umgehende Instandsetzung des Stadions und seine Wandlung in eine multifunktionale Freizeitfläche“. Das Bodenseestadion mit seiner Fläche und der einzigartigen Lage eigne sich „perfekt für kulturelle Veranstaltungen sowie für Sport und, vor allem, als ideale, überregional bedeutende Begegnungsstätte“. (symbolbild: koko-archiv)



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