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14. August 2023 | Seenachtfest: Polizei schützt Demo im Seerhein

Die Aktivisten baden, Stadtwerke reagieren nachlässig

Konstanz (gro) Premiere beim Seenachtfest 2023: Zum ersten Mal haben Wasserschutzpolizei und andere Ordnungskräfte eine Demo von Klima-Aktivistinnen und –Aktivisten geschützt, die zwischen Herose-Park und Schänzle als „Letzte Generation“ im Konstanzer Seerhein baden gingen. Voraus gegangen war ein Hick-Hack wegen der grundsätzlichen Genehmigung. Die „Klimakämpfer“ wollten im linksrheinischen Strassennetz womöglich klebrig auftreten, erhielten dafür jedoch keine Genehmigung, jedenfalls nicht fürs Stadtzentrum. Da es in der Genehmigungsfrage um ein demokratisches Grundrecht ging, behalf sich die Stadtverwaltung vorsorglich mit einer Allgemeinverfügung, die dann wegen des zu erwartenden, grossen Andrangs zum Seenachtfest aus Sicherheitsgründen sowohl jeden motorisierten Verkehr als auch Demonstrationen aller Art in der linksrheinischen Altstadt untersagte.

Sternenplatz wurde zur Endstation

Die “Allgemeinverfügung” machte den Sternenplatz am Samstagabend etliche Stunden lang zur End- und Startstation für die Bus-Flotte des “Roten Arnolds”. Dies wiederum führte zu Wartezeiten von zahlreichen Konstanzern und - vor allem - von Touristen, die sich darauf eingestellt hatten, das Busnetz vom Bahnhofplatz aus zu nutzen, um ihre Domizile in Staad (Fähre nach Meersburg), nahe der Mainau, in Litzelstetten sowie in Dettingen und/oder Dingelsdorf zu erreichen. Hunderte potenzielle Fahrgäste standen im Laufe des Abends, vergeblich wartend auf “ihren Bus”, neben der Uhr am Bahnhofsgebäude und schräg gegenüber, am neuen Hotel namens “Alte Post” im Palazzo der ehemals Kaiserlichen Post, die auch schon mal (noch eine Endstation…) die stolze Zentrale der Konstanzer Sparkasse gewesen war.

Weder Beginn noch Ende der “Verkehrsruhe”

Da half zwar eine Zeitlang ein mitleidig gewordener, ehemaliger Mitarbeiter der “Südkurier”-Redaktion, verwirrt gewordene Wartende aufzuklären und auf den besonderen Hinweis der Konstanzer Stadtwerke aufmerksam zu machen. Der Hinweis war - wohl in der Eile und aus einer gewissen Verlegenheit heraus - so unscheinbar, unauffällig und unvollständig ausgefallen, dass Abfahrtssuchende eher auf den sonst gültigen Fahrplänen nach “ihrem” Bus (natürlich vergeblich) suchten. Auf dem “Hinweis” fehlten Eckdaten wie der Beginn der “Verkehrsruhe” ebenso wie deren voraussichtliches Ende.

Zeit für den Bahnhof Sternenplatz

Mit dem Zug war und ist das Konstanzer Stadtzentrum, auch von weit und auch von der Schweiz her, komfortabel und pünktlich zu erreichen. Um die Situation entscheidend zu verbessern, das zeigte sich erneut überzeugend beim jüngsten Seenachtfest, müsste am Sternenplatz ein Haltepunkt eingerichtet werden, um die Bahn mit dem Busnetz umweltfreundlich zu verknüpfen - auch und gerade an Tagen wie dem Seenachtfest. Diskutiert darüber wird immer wieder auch im Gemeinderat, und zwar seit über 40 (!!!) Jahren. Stadtverwaltung und alle Fraktionen des Stadtparlaments sind sich längst einig, dass ein Bahnhof Sternenplatz gut, sinnvoll und umweltfreundlich wäre. Mal sehen, sagte gestern ein Konstanzer, wann sich “endlich dort jemand auf die Schwellen klebt”.



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