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20. November 2023 | „Ansehnliche Steigerung“

Bodenseeforum: Trotz Verlust hoffnungsvoll in die Zukunft

Konstanz (gro) Die Stadt Konstanz hat die vergangenen Krisenjahre mit der Covid-Epidemie und dem nicht vorhersehbaren Flüchtlingsandrang aus der Ukraine bis jetzt anscheinend gut bewältigt. Das bescheinigt stellvertretend für die Gesamtsituation jedenfalls der Bericht der Stadtverwaltung zur Entwicklung des Bodenseeforums. Unter der Leitung von Ruth Bader wird das junge und immer noch umstrittene Veranstaltungshaus seinen Umsatz im kommenden Wirtschaftsjahr um mindestens 35 Prozent gegenüber 2022 steigern können. Das weisen die bereits vorliegenden Buchungen für 2024 aus. Der Zuschussbedarf ist zwar zurückgegangen, bleibt mit 2,4 Millionen Euro aber weiterhin ansehnlich.

Der Mix wird bunter, auch dank einer Jalousie

Bei den prognostizierten 35 Prozent Zuwachs soll es im Übrigen nicht bleiben. Dafür spricht der bunter werdende Mix der Veranstaltungen – und das Projekt einer gewaltigen Jalousie, mir der sich künftig der grosse Veranstaltungssaal komplett verdunkeln lassen wird können. Man kommt damit einem vielfach geäussserten Wunsch von Veranstaltern entgegen. So soll neben Publikumsmessen, Gesundheitmeetings, Grosskonferenzen und klassischen Konzerten auch das Unterhaltungsgenre verstärkt Eingang finden an der Reichenaustrasse. Zwei Abende, bei denen auch Abenteuer- und Outdoor-Filme ihren Auftritt haben werden, sind für 2024 bereits fest gebucht. Ausserdem kommen laut Ruth Bader erfahrungsgemäss noch etliche Spontan-Buchungen aus dem nahen Wirtschaftsraum hinzu, so dass sich der Zuschussbedarf am Ende noch verringern lassen wird.

Mit Sparsamkeit und Fantasie

Trotz vorhersehbarer Mehrarbeit wird sich die Personaldecke beim Bodenseeforum (mit insgesamt 18 Arbeitskräften) nur unwesentlich verstärken – um gerade mal eine halbe Stelle. Denn nach wie vor ist Sparsamkeit eine obere Maxime beim Betrieb des Bodenseeforums, an das die Stadt 2016 eher zufällig kam, nicht zuletzt durch die hartnäckige Überzeugungsarbeit von Oberbürgermeister Uli Burchardt („einmalige Jahrhundertchance für Konstanz“), als das verlassene, ursprünglich als Forschungsfabrik für Solartechnik vorgesehene Gebäude an der Reichenaustrasse zur Disposition gestellt worden war – und das sich die Stadt mit der gottlob finanzkräftigen IHK teilen kann.

Täglich ein Verlust von weit über 6000 Euro

So gut sich das Bodenseeforum entwickelt: Derzeit müssen von der Stadt pro Tag durchschnittlich über 6000 Euro zugeschossen werden, um den Betrieb zu garantieren. Das ruft seit Jahren mit Recht vor allem sozial engagierte Lokalpolikerinnen und -politiker auf den Plan, beispielsweise, wenn sie auf die Personalnot in Kitas hinweisen. Der grösste Teil der Bedenkenträger lässt sich meist mit Hinweisen auf das grosse Ganze einer Stadtgemeinschaft befrieden. Denn das Bodenseeforum ist eben auch als Treffpunkt und Hilfsorgan der Stadtgemeinschaft (zuletzt auch als Impfzentrum): eine grosse, allgemeine Hilfe, ganz zu schweigen etwa von der kulturellen Aufgabe einer Stadtverwaltung. Auf längere Sicht wird sich die Stadtgesellschaft jedoch darauf einigen müssen, eine Institution wie das Bodenseeforum gemeinsam zu tragen, auch mit einer neuen Form von Industrie und besonders Wohlhabenden. Der Gemeinderat als Vertretung, als Sprachorgan der Bürgerschaft, so hört man inzwischen häufiger, werde das wohl auch in Konstanz zu leisten wissen. Bild: FriSchi



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