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21. September 2017 | SWR berichtet heute über den Konflikt

Zoffingen: Stangengerüst zeigt bis Montag die Baumasse

Konstanz (gro) Ein Stangengerüst im Hof der Realschule Zoffingen macht seit gestern das Ausmass des umstrittenen Anbaus deutlich, den die Caritas dort als Teilelement eines neuen Altenpflegeheims bauen will. Errichtet wurde das Gerüst von Daniel Frey (Malerei Spindler) mit Billigung der katholischen Gesamtkirchengemeinde. Die Gemeinde macht damit deutlich, dass sie einem breit angelegten Entscheidungsprozess nicht im Wege steht. Die Initiative für ein solches Stangengerüst, das in der Schweiz bei allen Hochbauten obligatorisch ist, kommt von der Bürgerinitiative „Zukunft Zoffingen“. Diese Initiative, die unter anderem knapp 1000 Unterschriften zusammengebracht hat, wendet sich nicht gegen ein Pflegeheim an sich, sondern gegen die „zu massige“ Ausführung des Projekts. Gefordert wird ein städtebaulicher Wettbewerb. Die Caritas möchte möglichst schnell bauen. Über den Konflikt berichtet heute auch der Südwestrundfunk (SWR).

Erstmals in einer öffentlichen Sitzung

Es ist heute das erste Mal, dass das Thema „Pflegeheim Zoffingen“ in einem kommunalen Gremium öffentlich behandelt wird. Der Technische und Umweltausschuss (TUA) des Gemeinderats beschäftigt sich damit in seiner heutigen Sitzung im Neuen Rathaus an der Unteren Laube. Zuvor kommen die Mitglieder des Ausschusses um 15.15 Uhr zu einem Ortstermin in die Klostergasse. Auf der Tagesordnung steht auch der Antrag der Freien Grünen Liste (FGL), dem Gemeinderat zu empfehlen, in seiner Sitzung am 28. September für das Areal einen Bebauungsplan aufzustellen. Fraktionssprecher Peter Müller-Neff sagte wiederholt, die FGL halte das für unumgänglich, da es sich um einen besonders sensiblen Bereich im ältesten Teil des historischen Zentrums von Konstanz handelt. Kritiker sagen, die FGL wolle das Projekt mit einem Bebauungsplanverfahren „nur verzögern“.

Caritas möchte möglichst bald bauen

Die Caritas will das Areal des ehemaligen Klosters von der Kirchengemeinde pachten und aus der bisherigen Schule möglichst bald ein Pflegeheim mit 105 Plätzen machen. Es soll das Marienheim im Paradies ersetzen, das den neuesten rechtlichen Massgaben für Altenpflegeheime nicht mehr entspricht. Das Marienheim soll aber weiter unter Regie der Caritas bleiben und zu einem Quartierszentrum mit unterschiedlichen Pflege- und Beratungseinrichtungen umgestaltet werden. Diese Tatsche wird auch von der Initiative „Zukunft Zoffingen“ aufgegriffen. Wenn es gelänge, im Marienheim eine so genannte „Pflege-Oase“ einzurichten, könne das neue Heim womöglich mit etwas weniger als 105 Alterspflegeplätzen auskommen und baulich schlanker gehalten werden.

Gewünscht wird „mehr architektonischer Mut“

Man ist bei der Initiative vor allem gegen den geplanten, knapp 17 Meter hohen, riegelartigen, viergeschossigen Flachdachbau, der um ein historisch bedeutsames Treppenhaus gebaut werden soll. Gewünscht wird von der Initiative und von den Grünen ausserdem „mehr architektonischer Mut“.
Das Stangengerüst bleibt bis übers kommende Wochenende stehen. Bis Montagvormittag kann man Masse und Ausmasse des geplanten, vierstöckigen Anbaus auf der Rückseite der heutigen Realschule Zoffingen studieren.

Bild: Frieder Schindele




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Ein Kommentar

  1. 1. Franz-Josef Stiele-Werdermann

    Die Stangen bringen´s an den Tag…
    …kann man da nur sagen:

    Dank Peter Müller-Neffs Forderung nach einem Stangengerüst ist der Vergleich von Sein und schönem Schein für ein paar Tage problemlos möglich.

    Die im Südkurier vom 22.09. veröffentlichte „Visualisierung“ des Zoffingen-Anbaus hat keinerlei verbindlichen Charakter, wie es die fotografische Anmutung suggeriert.

    Wir alle kennen völlig unverbindliche Illustrationen von Hochglanz-Werbeplakaten, die allesamt phantastisch licht konstruiert sind und eine unglaubliche Weite suggerieren und damit die Realität völlig verfälschen und leugnen, anstatt ehrlich zu informieren.

    Mit der Wirklichkeit stimmt das vorliegende Bild nicht überein, deshalb finde ich den hochtrabenden Begriff „Visualisierung“ hier völlig unpassend.
    Diese konstruierte „Illusion“ verfälscht die Realität derart, daß sie als Täuschung über die wirklichen Verhältnisse bezeichnet werden darf.

    Die veröffentlichte, aufwendig angefertigte Computersimulation besteht nachweislich aus mehr als nur einem einzigen Foto als Ausgangsbasis.
    Aus verschiedenen Fotos von unterschiedlichen Punkten aus wurden nach Belieben Segmente
    entnommen und auf diesem Konstrukt eine künstliche Darstellung (von einem nicht existenten Standpunkt) mit viel Aufwand erstellt, damit der verbleibende Platz geradezu fürstliche Ausmaße bekommt.
    Alles ist möglich: Bäume ersetzen und umsetzen, Häuser aus dem Bild schieben, breite Durchblicke „kreativ“ kombinieren mit schmalen Häuserfluchten, moderate Gassenbreiten auf die Größe eines Boulevards „optimieren“, alles kein Problem.

    Machen Sie die Probe auf´s Exempel, suchen Sie den Standpunkt, der dieser „Visualisierung“ entspricht.
    Nehmen Sie die Südkurier-Seite mit, vergleichen Sie, solange das Stangengerüst noch steht.
    Schauen Sie ganz genau, was in der „Visualisierung“ abweicht gegenüber der „Realität“, wie Sie sie dort antreffen.
    Sie werden keinen realen Standpunkt finden, der mit der Zeitungsabbildung wirklich übereinstimmt.

    Wenn Herr Hoffmann von der Caritas und seine Auftragnehmer anerkennen, daß das 8. Gebot auch für sie gilt, sollten sie auf solch wahrheitswidrige „Visualisierungen“ verzichten.

    Franz-Josef Stiele-Werdermann, Fotograf

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