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3. August 2018 | SPD verweigert sich fragwürdigem Spatenstich

Mickriger Sanierungsversuch für den mickrigen Bahnhof

Konstanz (gro) Die SPD-Fraktion des Gemeinderats lehnt es ab, beim „symbolischen Spatenstich“ mitzumachen, mit dem am heutigen Freitag der Auftakt zur „Sanierung“ des Konstanzer Hauptbahnhofs politisch-festlich begangen werden soll. Jürgen Ruff, der Vorsitzende der sozialdemokratischen Fraktion, begründet das damit, dass es sich bestenfalls um eine ausgesprochen unzulängliche Sanierung handle, vor allem aber um die Manifestation einer längst verpassten Chance. Die gravierenden Mängel des Konstanzer Bahnhofs sind seit bald vier (!) Jahrzehnten ein Dauerthema, ohne dass es Lokal-. Landes- oder Bundespolitiker geschafft hätten, dass der Bahnhof Konstanz der Zeit angepasst wurde. Ein derart breites verkehrspolitisches Versagen dürfte bundesweit einmalig sein.

Versprechen und Gelöbnisse en masse

Spätestens seit 1980 kam es zu mehr oder minder regelmässigen Versprechen und Versicherungen, dass Konstanz „bald“ besser, ja „bestens“ eingebunden werde in den nationalen und internationalen Bahnverkehr. Getan für die bessere Einbindung haben vor allem die Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) einiges. Und die Konstanzer schämen sich längst dafür, wie die Reisenden aus der Schweiz (jede Stunde ein Schnellzug aus und nach Zürich und dazwischen Regionalzüge aller Art) in Konstanz empfangen und abgefertigt werden.

Ruff: „Keine Steigerung der Leistungsfähigkeit.“

Die SPD des Konstanzer Gemeinderats werde jedenfalls nicht mitfeiern, schreibt Fraktionschef Ruff an Bürgermeister Langensteiner-Schönborn und an den Regionaleiter Südwest der DB Station & Service AG namens Michael Groh. Ruff kritisiert, dass der Konstanzer Bahnhof durch die geplanten Baumaßnahmen, die sich auf die überfällige Höhenanpassung zweier Bahnsteige und zwei beengt platzierte Aufzüge beschränken, keineswegs leistungsfähiger werde. Unter anderem werde In der Unterführung auch nach dem Einbau von Aufzügen qualvolle Enge herrschen.

Michael Ruffs ausführlicher Brief an Bahn-Regionalleiter Michael Groh und an Bürgermeister Langensteiner-Schönborn ist im Wortlaut auf der Webside der SPD Konstanz zu finden.

Bild: www.frieder-schindele.eu




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10 Kommentare

  1. 1. Bruno Neidhart

    Die vorgesehene Sanierung ist eine zögerliche Antwort auf die Erfordernisse des Bahnverkehrs im 21. Jahrhundert. Beim symbolischen Spatenstich gibt es daher wenig zu feiern. Die SPD liegt hier ziemlich richtig.

    Warum soll die größte Stadt am See keinen Anspruch auf einen rundwegs bequemen modernen Bahnhof haben? Das soll mal einer erklären. Nach jahrzehnten der Planung und des Redens kommt nun eine Minimallösung auf die Bahnreisenden und die Stadt als Tourismusmarke zu. Schade.

    Gerade Bahnhöfe sind heutzutage wieder wichtige gesellschaftliche Begegnungsorte - zumal an einer Grenze. Wobei die Stadt sogar noch die einmalige Chance gehabt hätte, Bahnhof und Hafen synergetisch zu verbinden.
    Mut und Kreativität standen bei dieser Planung nur begrenzt zu Gevatter.

  2. 2. Hannah Bolika

    Bahnhöfe sind keine “gesellschaftlichen Begegnungsorte” - Was für eine Laberei. Bahnhöfe sind “sind Bahnanlagen mit mindestens einer Weiche, wo Züge beginnen, enden, ausweichen oder wenden dürfen.” (sagt die Eisenbahn-Bau- und Betriebsordnung). Also nix mit “Begegnungszone” oder mit irgendwelchem Chichi. Bahnhöfe und Netz gehören der Bahn. Es waren die SPD und die Grünen, die vor 20 Jahren verhindert haben, daß es eine Trennung von Netz und Schiene gibt. Warum, weiß der Teufel. Vermutlich die üblichen Ressentiments gegen alles, was mit freier Wirtschaft zu tun hat. Es gibt für die Bahn keinen Grund, irgendwas am konstanzer Bahnhof zu verändern. Deswegen kommen nicht mehr oder nicht weniger Passagiere. Und jetzt etwas Utopie: Bahntrasse ab Flugplatz abzweigen, Brücke über den Rhein, Bahnhof inkl. Logistikzentrum auf Klein-Venedig. Freiwerdende Trassen der Bahn abkaufen und mit Wohnraum bebauen. Man muß mit der Bahn und ggf. mit den Schweizern ein Modell zur Finanzierung finden. Anstatt sich 40 Jahre mit Kleinscheiß wie einer dunklen Bahnsteigunterführung zu beschäftigen, wären vielleicht mal ein paar große Würfe angebracht. Wir wollen großartig das Weltklima in 100 Jahren retten, aber schaffen es nicht, direkt vor der Haustüre Projekte zu stemmen, von denen eine nachfolgende Genertion profitiert

  3. 3. Bruno Neidhart

    Was werfen Sie nicht alles am Thema vorbei, Hannah Bolika. Weder politische Breitseiten, noch Utopisches, schon gar nicht das Weltklima usw., steht im Raum. Erfreulich hingegen, dass Ihre ” Eisenbahn-Bau und Betriebsordnung” auch in Deutschland moderne Bahnhöfe für die heutige mobile Gesellschaft ermöglicht. Auch die “nachfolgende Generation” wird sich entsprechend freuen. Bahnhof hat (wieder) was! Ob das für den sanierten Konstanzer dereinst zutrifft, sei der sich hier am See begegnenden Gesellschaft überlassen.

  4. 4. Hannah Bolika

    Und deshalb wurschtelt Kontanz halt so vor sich hin. Weil die Politik schön längst infantilisiert wurde. Wünschdirwas und Einhornstaub statt Fachverstand. So wie in der letzten Gemeinderatssitzung, als es um ein Vorkaufsrecht in den Verträgen für das Rohrkrepierervorhaben KINA ging, in der nur der Faden als einziger Sachverstand zeigte und die richtigen Fragen gestellt hat. Alle anderen haben nur rumgeschwurbelt und ihre Unwissenheit bewiesen. Je linker und grüner, desto schwafeliger und schlimmer! Selbst der Wirtschaftsförderer wußte nicht, wovon er redet.

  5. 5. lieselotte schiesser

    Nach der Lektüre des ersten Beitrags von Frau Bolika, blieb ich ratlos zurück. Was will die Frau eigentlich?, hab ich mich gefragt. Die Bahnlinie am Flugplatz abzweigen und per neuer Brücke über den Rhein auf KleinVenedig? Warum? Damit ein neuer Bahnhof 200 oder 300 Meter weiter östlich des heutigen entsteht? Was soll das - ausser Kosten - bringen? Der neue Bahnhof müsste dann auf Aufschüttungsland gebaut werden - das ist nämlich Klein Venedig. Mit allen Problemen, die das mit sich bringt: schwammiger, instabiler Untergrund. Tolle Voraussetzung für Unterführungen, Gleisunterbau, elektrische Einrichtungen etc. Dazu das städtebauliche Unikum, im 21. Jahrhundert die Stadt erneut vom See abzuschneiden. Ausserdem müsste dann die Verbindung in die Schweiz neu gebaut werden. Die Kreuzlinger werden natürlich begeistert das eben erst neu gebaute Schulzentrum bei Klein Venedig wieder abreissen, das dann im Weg stünde. Dass die Eishalle weg müsste, versteht sich von selbst und sämtliche Rangiergleise würden natürlich problemlos auch noch nach Norden verschoben. Die SBB müsste zwei Bahnhöfe in Kreuzlingen erneut umbauen (die sind nämlich behindertengängig und der Hafenbahnhof hat auch eine direkte Fussgänger-Verbindung zum See). Wenn das kein “Wünschdirwas und Einhornstaub” ist… ausgerechnet von jemand, der anderen mangelnden Sachverstand nachsagt.
    Und selbstverständlich sind Bahnhöfe Begegnungsorte. Oder warum meinen Sie denn, dass sich auf dem Gelände von Bahnhöfen Läden, Kioske, Bahnhofswirtschaften finden? Ganz abgesehen davon, dass die Bahn - organisiert über Tochtergesellschaften - mit der Vermarktung solcher Flächen Geld verdient.
    Der Konstanzer Bahnhof hat eine Generalsanierung dringend nötig. Und wenn das schon 40 Jahre dauert - wie lange, glauben Sie denn, würde dann die Umsetzung Ihrer Vision brauchen? 100 Jahre? Und so lange müssen Gehbehinderte im alten Konstanzer Bahnhof weiterhin über die Gleise (und jeweils so lange der Bahnbetrieb gestoppt werden)? So lange müssen Reisende weiterhin diese unsäglich Unterführung benutzen? Mein längst verstorbener Vater hat schon vor 40 Jahren konstatiert: “Am Bahnhof Konstanz fängt der Balkan an”. Heute würde ich sagen: “Vater, tu das dem Balkan nicht an”.

  6. 6. Hannah Bolika

    Aber Frau Lieselotte Schiesser,

    nicht so hastig! Ganz langsam. Erstens habe ich gesagt, was für einen Vorteil meine Idee hätte: Entlang der alten Bahntrasse eine riesige Bebauungsfläche für Wohngebäude. Ein nicht unerheblicher Vorteil Von der freien Fahrt ohne Schranken ganz zu schweigen. Und machen Sie sich mal keine Sorgen wegen dem “schwammigen, instabilen Untergrund”. Planerisch und technisch kein Problem. Und was Sie da oben noch aufführen, mag ja alles aus Ihrer Sicht stimmen. Aber glauben Sie mir, daß es in unserem Land fähige Planer gibt, die dafür eine Lösung finden. Die Eishalle und das Schulzentrum müssen nicht weg. Höchstens das Sealife. Und falls die Eishalle doch weg müsste, muss man halt irgendwo einen Ersatzbau hinstellen. Wenn man künftige Bahnhofinfrsatruktur in den See verlängert, vielleicht auch nicht. Und wieso “Stadt abgschneiden”? Schon mal was von Tunnel- und Brückenbau gehört? Außerdem: Wenn irgendwas so bleiben soll, wie es ist oder irgendwas nicht sein soll, nennt man das eine Restriktion und teilt das dem Planer mit. Also, einfach mal sacken lassen und Ideen offen weiterspinnen, nicht hyperventilieren und mit Halbwissen und Laienvorstellungen überall was finden, was angeblich nicht gehen soll. Was ja eine Lieblingsbeschäftigung von Lehrerh, Sozialpädagogen und grünen Labertaschen ist. Die sind nämlich für den Einhornstaub zuständig. Nochmal zur “Begegnungsstätte”: Gucken Sie nach, was in der Eisenbahn-Bau- und Betriebsordnung steht. Da steht ganz genau drin, was Bahnhöfe sind. Nur weil die Bahn als Eigentümerin von Bahnhöfen darin Flächen für Gastronomie und Handel vermietet, macht das aus Bahnhöfen noch lange keine Trallalplätze, die man grünbunt als “Begegnungsorte” verklären muss, woraus man dann ableitet, daß man rumheulen muss, wenn Bahnhöfe so aussehen, wie der konstanzer Bahnhof. Und wenn Gehbehinderte und andere Reisende schon seit Jahrzehnten den Bahnhof nutzen, können sie das auch noch weitere 100 Jahre. Die wird man bei den Konstanzer “Experten” (siehe oben) auch brauchen, bis mal was halbwegs Vernünftiges zustande kommt.

    Ihre Hannah Bolika

    PS: Ihr Vater war ein weiser Mann.

  7. 7. lieselotte schiesser

    Also Frau Bolika, wenn Sie eine neue Bahnlinie ab Flugplatz Konstanz bis auf Klein Venedig bauen wollen, entstünden - laut Ihren Vorstellungen - durch die frei werdende Bahntrasse tolle neue Grundstücke. Und für die neue Trasse brauchen Sie kein Land? Geschätzt werden sie dafür soviel Land verbrauchen, wie durch die Aufhebung der alten Trasse frei wird. Also ein Nullsummenspiel. Abgesehen davon, müsste die neue Linie ja auch wieder durch Petershausen. Wo genau sehen Sie da freien Raum? Oder wollen Sie die neue Linie unterirdisch führen? Wird ja ausserordentlich günstig werden und hat welchen Zusatzeffekt? Den Verdienst für die Firma, die den Tunnelvortrieb macht? Sorry - ich sehe den Vorteil Ihrer Vision nicht. Auch die Brückenköpfe einer neuen Brücke sowie die Zu- und Abfahrten müssten ja irgendwo stehen - wo ist denn da noch Platz frei in Konstanz am Seerhein? Was reisst man denn da am besten ab? Die Fachhochschule? Das Inselhotel? Die Wohnbauten der Rheinstrasse? Und selbstverständlich kann man auch in schwammigem, instabilem Untergrund bauen - kostet einfach viel, weil aufwendig. Und wofür? Für einen Bahnhof, der 200 Meter weiter östlich steht als heute? Wo läge der Zusatznutzen? Dass Bahnhöfe Begegnungsorte sind, ist keine “Verklärung” sondern eine Zustandsbeschreibung. Und die Bahnbetriebsordnung regelt lediglich die Benennung bahnbetrieblicher Einrichtungen. So bezeichnet z.B. die DB selbst in ihren Werbebroschüren Hamburg-Dammtor als Bahnhof, obwohl dieser laut Bahnbetriebsordnung nur ein Haltepunkt ist. Zudem sagen diese Begriffe nichts darüber aus, wie ein Bahnhof aussieht und welche Funktionen er über die Funktion als Zug-Haltestelle erfüllt. “Ihr” neuer Bahnhof hätte die gleiche Funktion wie der alte - er würde nur deutlich mehr kosten. Es ist übrigens nicht sehr logisch, erst zu behaupten “muss nicht weg” und dann anzuschliessen “und falls, müsste man einfach einen neuen Standort finden”. Klar, und wenn die Schule eben doch weg muss, weil sie zufällig zwischen Ihrem neuen Bahnhof Konstanz und den bestehenden Kreuzlinger Bahnhöfen steht - so what? Wenn dder neue Bahnhof die Stadt wieder vom See trennen würde? So what? Baut man halt auch noch Brücken und Unterführungen, die die DB heute schon nicht bauen will. Instabiler Untergrund? So what? Gibt ja tolle Planer (S21 lässt grüssen). Und alles nur, weil der alte Bahnhof mal endlich eine ordentliche Auffrischung bräuchte, die einen Bruchteil dessen kosten und deutlich weniger Zeit beanspruchen würde als Ihre hochfliegenden Pläne. Bahnhof in den See verlängern? Ist laut Bodenseeleitbild (beschlossen von allen Bodenseeanrainern gemeinsam) nicht zulässig. Aber sicher: So what? Ändert man halt das Leitbild und baut in den See hinein. Wozu auch die Flachwasserzonen erhalten? Die Fische können ja auch einfach woanders laichen.
    Sie sind schnell bei der Hand wenn’s ums Austeilen geht - von hyperventilieren über Halbwissen und Laienvorstellungen bis zu ganzen Berufsgruppen (ich gehöre übrigens zu keiner davon), denen sie Reformunwilligkeit unterstellen. Könnten Sie mal ansatzweise in Betracht ziehen, dass auch Ihre eigenen Vorstellungen nicht das Gelbe vom Ei sein könnten? Ihre Bemerkungen zu den Anforderungen, die der Bahnhof Konstanz an Gehbehinderte stellt, sind dagegen einfach nur “daneben”.

  8. 8. Hannah Bolika

    Ach Lieschen, machen Sie sich mal nicht so viele grüne Hausfrauen- und Lehrergedanken. Ãœberlassen Sie das mal lieber Fachleuten. Deren Vorstellungsvermögen ist auf kniffelige Aufgabenstellungen ausgelegt. Nur mal ein Hinweis: Vorm Flughafen abbiegen, durch’s Ried, Brücke über den Rhein bauen und auf der schweizer Bahntrasse im Tägermoos anbinden. Dort weiter, nach dem Gleisdreieck abbiegen und auf Klein-Venedig enden. Wo ist da ein Problem? Richtig. Gibt keins. Aber der Konstanzer fummelt lieber 40 Jahre an einer popeligen Unterführung von einem Bahnsteig zum anderen rum, ohne das was bei rauskommt, anstatt mal groß zu denken. Apropos groß denken: Da schwurbeln sie im Gemeinderat wegen KINA rum, hören andächtig den blumigen Worten vom Wirtschaftsförderer zu. “Start-ups” sollen jetzt also die künftigen Steuereinnahmen sichern Selten so gelacht. Fallen die vom Himmel? Und wenn, was sollen sie in Konstanz? Echte Start-ups hauen ab, sobald sie können. Beispiel Holidaycheck. Auch wer was kann, packt seine Sachen und verschwindet. Aber sollen sie weiterträumen. Gleichzeitig aber verhindern sie ein neues Hotel. Ist ja nicht das erste mal, daß der Gemeindeart pfiffigen Unternehmern Knüppel zwischen die Beine wirft. Oder der Kampf gegen Ferienwohnungsvermieter. Und so weiter.

  9. 9. lieselotte schiesser

    Na, die Argumente können nicht so dolle sein, wenn man Menschen, die die eigene Idee nicht teilen, versuchen muss, klein zu machen. Immerhin nimmt die Zahl der von Ihnen als nicht zum selbst denken Qualifizierten zu. Waren’s erstmal “Lehrer, Sozialpädagogen und grüne Labertaschen”, sind nun noch “Hausfrauen” dazu gekommen. Wie wär’s noch mit “Verkäuferinnen, Stadtplanerinnen und Websitedesignern”? Es gibt noch so viele schöne Berufe… Bahntrasse durchs Ried - wunderbare Idee - und auch überhaupt kein schwieriger Untergrund für solch ein Vorhaben. Nein, Fachleute werden auch dieses Problem lösen - schliesslich haben die auch eine Brücke über den Fehmarnsund gebaut. Und dann durchs Tägermoos, um auf der Schweizer Bahnlinie nach Konstanz zu fahren. Noch bessere Idee. Ich nehme an, Sie haben sich auch schon mal Gedanken dazu gemacht, was die SBB dazu sagen würden, dass Sie ihnen da einfach mal so den Ausbau ihrer Bahnline sowie des Bahnhofs Kreuzlingen aufs Auge drücken wollen? Und Sie haben sich Gedanken dazu gemacht, wo die Abzweigung von der heutigen Trasse beginnen müsste, um einen Kurvenradius bauen zu können, auf dem auch halbwegs schnell fahrende Züge verkehren könnten? Kleiner Hinweis: Wäre möglich, dass dadurch ein deutsches Naturschutzgebiet tangiert würde… Da das Tägermoos zudem ja weder eine Wüstenei ist, noch zu deutschem Staatsgebiet gehört, macht das den Bau einer Bahnlinie durch das Schweizer Naturschutzgebiet natürlich extrem einfach. Aber klar, wo ein Wille ist, ist ein Weg. Kostet Unsummen, dauert ewig, wird auf der Schweizer Seite dann durch eine Volksabstimmung gestoppt und brächte auch bei einem Bau keinen Zusatznutzen. Betriebswirtschaftlicher Unsinn - volkswirtschaftlich schädlich und politisch nicht durchsetzbar. (Was Holidaycheck mit der ganzen Diskussion zu tun haben soll…? Der Firmensitz im nahen Bottighofen bei Kreuzlingen spricht eher für Steuerersparnis als für den Wunsch nach einem neuen Konstanzer Bahnhof)

  10. 10. Bruno Neidhart

    Zurück zur Realität: Die Brückenidee von H.B. ist “ein alter Hut”. Sie reicht tief ins vergangene Jahrhundert. Dabei hätte sich die Strecke auf Schweizergebiet in den vorhandenen Schienenstrang eingeordnet und wäre schliesslich über das Gleisdreieck am jetzigen Konstanzer Bahnhof angekommen. Besonders aus politischen Gründen, wie auch Lieselotte Schiesser in diesem Zusammenhang kritisch erwähnt, wurde ein “grenzüberschreitender Gedanke” nicht weiter verfolgt. Bleibt zu erwähnen, dass diese Bahnstrecke das Tägermoos berührt hätte, auf dem bereits vor 100 Jahren Pläne für einen Umschlagshafen eines vielleicht kommenden Ausbaus der Schifffahrtsstrecke Basel-Bodensee erstellt wurden. Nicht zuletzt aus politischen, wirtschaftlichen, ökonomischen, ökologischen und touristischen Gründen versandete dieses Projekt im Laufe der Zeit. Der “Rheinschifffahrtsverband Konstanz” wurde tatsächlich erst 1995 aufgelöst!

    Die jetzige Bahn-Rheinquerung auf Konstanzer Stadtgebiet bestand bereits Ende des 19. Jahrhunderts. Sogar zweispurig! Heute endet die zweispurige Strecke bekanntlich auf der Höhe Petershauser-/Jahnstrasse. Auch wenn man die - relative oder tatsächliche - Trennung vom Seeufers im unmittelbaren Altstadtbereich durch die eingleisige Bahnstrecke noch immer durchaus kritisch sehen kann, so bekommen die Bahnreisenden immerhin eine magistrale Einfahrt in die alte Konzilsstadt am See geboten (Pendler sogar täglich!). Ob Bahnreisende dereinst die gesamte Bahnhof-Infrastruktur nach der von einigen Beobachtern nicht unkritisch reflektierten Sanierung als ebenso beeindruckend empfinden, sei einer persönlichen Sicht überlassen.

    So wie sich der Konstanzer Hauptbahnhof dereinst ertüchtigt präsentieren wird, dürfte er für die kommenden 20-30 Jahre Bestand haben. Bleibt noch daneben das “Schuppen-Juwel” des Schweizer Bahnhofs! SBB ungelöst…..

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