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18. Juli 2019 | Schüchterne Wiederbelebung

Markus Hotz: „Jedem Anfang wohnt ein Zauber inne“

Konstanz (gro) Zum dritten Mal ist vergangenen Abend im Konstanzer Hafen ein „Tanzschiff“ zur Verfügung gestellt worden. Es legte allerdings, genau so wenig wie an den vorvergangenen Mittwochabenden dieses Monats, nicht ab und blieb brav vertäut vor Ort liegen. Und um 1 Uhr war, wie in den allermeisten Lokalitäten der Altstadt, Schluss mit Ausschank, Musik und Tanz. Immerhin wurden Erinnerungen wach: an eine Zeit, da jeden Mittwoch, Freitag und Samstag Donath Heppelers MS Konstanz Fahrt aufnahm und die Nächte erst um 4 Uhr morgens endeten. Doch damit ist längst Schluss. Das letzte „echte“ Tanzschiff schloss am 6. März 2010.

Gediegen renovierte „Überlingen“

In der gediegen und aufwendig renovierten „Überlingen“ tummelten sich gestern eine Stunde vor Mitternacht locker knapp 100 Gäste auf dem Oberdeck zu Salsa-Weisen (inklusive Merenge). Der Andrang an den Bars war bestenfalls überschaubar. Die beiden grossräumigen Decks darunter (gut für über 400 weitere Party-Gäste) waren innen und aussen komplett verwaist. Es sah ganz so aus, als habe die ausgehfreudige Konstanzer und Kreuzlinger Jugend die neue Errungenschaft noch gar nicht entdeckt. Also Zeit für mehr Werbung, auch für Bemühungen der stadtwerkseigenen Marketing-Abteilung. Die Schiffsflotte, also auch das Motor-Schiff (MS) Überlingen, ist Eigentum der Stadtwerke.

Markus Hotz: „Mensch, ist doch viel besser als nix!“

„Akzent“-Macher Markus Hotz, einer der Gäste auf dem fest vertäuten Schiff, mochte solch skeptische Ansichten nicht „so ohne weiteres teilen“. Er bewundert Martina (vom „Petershof“), die das Wagnis auf sich genommen hat, das so genannte Tanzschiff wiederzubeleben: „Mensch, das ist doch immerhin ein toller Versuch, eine schmerzlich vermisste Attraktion zu neuem Leben zu erwecken!“ Das sei jedenfalls „viel besser als nix!“sagte Hotz. Und er erinnerte an Hermann Hesse. Der habe einst gedichtet, „jedem Anfang wohnt ein Zauber inne“. Markus Hotz empfiehlt, sich daran zu orientieren „statt sich in Pessimismus zu üben“.



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2 Kommentare

  1. 1. Bruno Neidhart

    Heppelers ehemalige Tanzschiff-Events waren eine kreative Antwort darauf, wie Seefahrt einmal auch ganz tänzerisch-lustbezogen zelebriert werden kann. Nun scheint zaghaft diese Tradition wieder in Gang zu kommen. Allerdings vertäut am Pier, wie auch durch 1 Uhr!

    Konstanz als Wasserstadt hat, bei Gelegenheit wiedermal erwähnt, so seine Probleme und gleichzeitig seine Möglichkeiten mit der Schifffahrt. Gemeint sind nicht die BSB. Dagegen der stadtunmittelbare Wasserbereich. Es fehlt bekanntlich ein getackteter städtischer Linienfahrplan an Seerhein und Trichter, was sich in einem busgleichen festen Tagesfahrplan niederschlagen müsste. Einzig Reder Giess stampft eher touristisch mit seiner Möve tapfer ab Hafen über Seestrasse, Therme und Bottighofen/Schweiz als hübscher Ausflug durch den Seetrichter. Und der P&R-Verkehrsversuch ab Bodenseeforum zum Hafen ist ja auch schon mal was.

    Aber vielleicht geht noch mehr (z.B. bereits ab Stromeyer, Paradies, oder Trichter-Querverkehr zum Schweizer Ufer, neue/alte Fähre Petershausen-Pulverturm, usw.). Dabei braucht es womöglich gar keine grösseren Schiffseinheiten. Eher Wassertaxis - ähnlich den “Mouettes” im Genfer Seebecken und dem Rhonebereich. Auf vier Linien schippern da kleine Einheiten. Wobei bereits zwei “Mouettes” (Möven) solar betrieben sind. Die Fahrkarten schliessen den gesamten Genfer ÖV ein - also Bus, Tram, Regionalbahn. Vielleicht könnte es sich lohnen, die “Stadt zum See” ganzjährig noch ein Stück wasserbewusster zu prägen.

  2. 2. fritz brause

    die konstanzer tanzschiffe waren die kempten und die baden.

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