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1. März 2020 | Von wegen den Winter vertreiben

Auf die Fasnacht ist auch kein Verlass mehr

Konstanz (gro) Auf die Fasnacht ist immer weniger Verlass. Obwohl sie sich aus dem volkstümlichen Brauch entwickelte, den Winter zu vertreiben, wartete sie zum „Schmotzigen“ erneut mit frühlingshaften Temperaturen auf. Doch dann wurde es wieder windig und nasskalt. Die Fasnacht hat diesmal also den bereits beginnenden Frühling vertrieben. Dazu kommt das Theater mit den Corona-Viren.

Die doofen Viren aus Zentralchina

Diese Viren, die sich aus Zentralchina heraus über die halbe Welt verbreiten, stören nun auch noch die Schweizer Fasnacht, die in diesen Tagen auf Hochtouren laufen sollte und unentwegt närrischen Konstanzern jedes Jahr in der Nachbarschaft eine Zusatzwoche mit Guggenmusiken und Umzügen beschert. Doch 2020 ist sogar die Basler Fasnacht dezimiert: Normalerweise wird mitten in der Nacht zum (Schweizer) Rosenmontag, um 4 Uhr, in der ganzen Stadt das Licht ausgeschaltet, damit die sagenhaften Umzüge der „Pfiffer“ glamourös zur Geltung kommen.

Kneipen servieren Mehlsuppe bis zum Morgen

Besonders vergnüglich ist es, am Sonntag mit dem zweitletzten Abendschnellzug um 20.09 Uhr nach Zürich loszufahren, nach der Ankunft ein paar Stunden im Niederdorf zu feiern und mit einem der nächtlichen Sonderzüge (Fahrzeit 1 Stunde) nach Basel zu reisen, um dort das späte Treiben zu geniessen. Kleiner Trost: Die Basler Kneipen, in denen unter anderem kräftige Suppen serviert werden, bleiben trotz des Ausfalls der Umzüge die ganze Nacht bis zum Morgen geöffnet.

Vom 18. Bis zum 22. März nach Ermatingen

Wem die allgemeine Schweizer Fasnachtsverlängerung nicht reicht, kann sich schon mal für die „Letzte Fasnacht der Welt“ rüsten. Die wird in Ermatingen begangen, dieses Jahr von 18. Bis zum 22 März, dann hoffentlich mit Umzug.



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Ein Kommentar

  1. 1. Bruno Neidhart

    Zürich ist keine traditionelle Fasnachtsstadt. Das wurde ihr historisch bereits nach der Zwingli-Reformation ziemlich ausgetrieben. Allenfalls bemerkenswert waren hier im 20. Jahrhundert die “Küma”, die “Künstler-Maskenbälle” im Kongresshaus. Da tummelte sich alles, was besonders in der Kultur Rang und Namen hatte - von Dürrematt bis Tinguely. War sozusagen ein dada-Nachbeben. Am wichtigsten in Zürich ist heute noch immer das “Sächsilüüte” mit dem Verbrennen des “Böögg” (Strohpuppe) - ein historisches Frühlingsfest der Zünfte (und der Kinder).

    Somit: Allenfalls eine Stunde weiter fahren nach dem (katholischen) Luzern (halt noch vor dem Aschermittwoch!). Oder eben zum - diesmal reduzierten - immateriellen UNESCO-Kulturerbe Basler Fasnacht (die Schwäbisch-Alemannische Fasnacht hat ja bekanntlich diesen Titel ebenso, wie ich meine). Hier geht mittelalterliche Tradition ab (meistens….!).

    Ebenso in Ermatingen. Wobei am Untersee nur “legendenhaft” nach dem Aschermittwoch noch gefeiert werden darf (Groppenfasnacht).

    Wenn (gro) schreibt, Fasnacht hätte mit “Wintervertreiben” zu tun, ist das allenfalls regional denkbar. “Fasnacht” und “Vorfastenzeit” sind da schon markantere Stichworte in diesem Zusammenhang. Womöglich gibt es noch eine Reihe anderer Erklärungen. Und beim Begriff “Karneval” ist sowieso alles denkbar. Er hat sich weltweit wie ein Virus verbreitet (Davon zeugt zum Beispiel jährlich um Pfingsten herum der “Karneval der Kulturen” in Berlin-Kreuzberg).

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