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25. Juni 2020 | Linke Liste: Besser abbrechen als sanieren

Warum die Stadelhofer die Lago-Brücke mögen

Konstanz(gro) Bewohner des Stadtteils Stadelhofen schätzen die so genannte Lago-Brücke als nahe gelegenen und bequemen Uebergang zum Gelände Klein Venedig und zum See. Trotzdem plädiert die Linke Liste Konstanz (LLK) für einen Abriss der vor 16 Jahren entstandenen Brücke. Denn die Reparatur des sanierungsbedürftig gewordenen Bauwerks verschlinge zu viel Geld. Und im Uebrigen sei die Brücke ja nur dazu da, dem Shopping-Center zusätzlich Kunden zuzuführen. Ueber die Zukunft der Brücke wird heute im Gemeinderat debattiert und beschlossen.

Brücke war einst das Zuckerstückchen

Der Bau der Brücke war seinerzeit, vor mehr als 16 Jahren, fester Bestandteil des Bebauungsplans fürs Projekt Lago. In diesem Zusammenhang wurde vereinbart, dass die (damalige) Hamburger Bauherrschaft die Kosten für den Bau einer Fussgängerbrücke über die Gleisanlagen vollumfänglich übernimmt. Es wurde im Gemeinderat, vor allem aber im Stadteil Stadelhofen (zwischen den Bereichen Kreuzlinger Strasse, Bodanstrasse und Hafenstrasse) als eine Art Zuckerstückchen für die Anwohner angesehen. Und genau das ist die Brücke bis heute. Wenn die Linke Liste behauptet, die Brücke diene vor allem der Umsatzsteigerung des Shoppingcenters, liegt sie falsch.

Mit Vierbeinern nur über die Brücke

Wer immer aus Stadelhofen im Lago einkaufen möchte, wird den Teufel tun, ins Shoppingcenter ausgerechnet über die Brücke einzudringen. Auch für einen parkenden Kunden, der seine blecherne Karrosse in der Tiefgarage abstellt, macht es keinen Sinn, die Brücke zu benutzen. Und von Klein Venedig her? Das Gelände ist immer noch unbebaut. Gewiss, es ist beliebt, um Vierbeiner auszuführen. Aber mit denen darf man nicht ins Lago, sondern nur über die Brücke. Kurzum, die Argumentation der Linken Liste ist alles andere als überzeugend.

Zweimal so viel Geld verschlungen

Eine andere Geschichte sind die veranschlagten Kosten. 3 Millionen Euro sind von der Stadtverwaltung für die Sanierung der Lago-Brücke veranschlagt worden. Wenn die Erinnerung nicht täuscht, ist die Brücke dereinst, also vor gut 16 Jahren, für etwa 2 Millionen Euro verwirklicht worden. Und das ein wenig zur Schande der neuen Eisenbahnbrücke am Ende der Bodanstrasse, die nach vielem Hin und Her weit mehr als zweimal so viel Geld verschlang – ein Fall, an dem sich die Linke Liste besser abarbeiten könnte.

Bild: Frieder Schindele



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3 Kommentare

  1. 1. Bruno Neidhart

    Diese Brücke locke nur mehr Kunden ins Lago - bedauert die Konstanzer Linke. Würde das Werk abgerissen, nicht renoviert, stünde den Leuten ja 130 Meter weiter vorne die Brücke beim Schweizer Bahnhof zur Verfügung. Nun, ich nehme mal an, dass der Lago-Umsatz, der übrigens auch den darin arbeitenden Angestellten zugute kommen soll (!), höchstens marginal geringer würde, wenn die potentiellen Kunden 130 Meter weiter vorne die Bahn zu überquere hätten! Argumentativ also ein lustiges, politisch-ideologisch angehauchtes Nullsummenspiel….

    (”Ãœber sieben Brücken musst du gehn” - DDR-Rockband Karat: Für Konstanz ist jede Brücke sinnvoll, jede Querung, die zur See- und Hafenkante führt. So gesehen ist das “Stadelhofer-Stägle”, das ja seine spezielle Entstehungsgeschichte hat, in guter Gesellschaft).

  2. 2. Bruno Neidhart

    Wenn ich die im Südkurier gezeigten Schäden an der Brücke sehe so ist davon auszugehen, dass “diese Geschichte” schon längere Zeit ihren Ursprung hat. Da sich die Stadt anscheinend verpflichtet hatte, die Brücke nach ihrer Erstellung zu reinigen und zu warten, kann die Frage gestellt werden, warum nicht schon früher zu erkennen war, dass hier zu intervenieren wäre, um längerfristig grössere Schäden zu vermeiden. Brücken sind nun mal durchwegs sensible architektonische Werke, sowohl technisch bedingt, als auch ständig den Naturvorgängen ausgesetzt. Brücken sind entsprechend aufmerksam zu kontrollieren. Ihre verbindene Funktion ist jedoch nicht wegzudenken. Auch in der “Stadt zum See”. Das ist die positive Seite von Unterhaltskosten.

  3. 3. GJM

    Prima Erich, immer noch gute, informative Beiträge. Besten Gruß

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