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11. Mai 2021 | Elektroflugzeuge und Frachtdrohnen

Junges Forum: Flugplatz ist das Zukunftsprojekt

Konstanz (gro) Das Junge Forum Konstanz (JFK) sieht im Konstanzer Flugplatz ein nachhaltiges Zukunftsprojekt. Der Luftverkehr, schreibt Anna Gladkova im Namen der jüngsten Konstanzer Gemeinderatsfraktion, stehe vor einer Revolution, gerade im regionalen Rahmen. In einem Netz mit ferngesteuerten, mit Fracht bestückten Drohnen und Elektroflugzeugen könne der Konstanzer Flugplatz zum Aufbau eines Nervenzentrums für ein modernes Verkehrssystems beitragen. Angesichts dieser Perspektive wünsche man sich statt Geheimniskrämerei eine öffentliche Debatte über die Zukunft des Verkehrslandeplatzes im Norden der Stadt.

Die Entwicklung schreitet voran – ist Konstanz dabei?

Ein Beispiel für die zukunftsorientierte Entwicklung liefert Anna Gladkova gleich mit: ein Bild von der vollelektrischen „P-Volt“ (unser Bild), eines Regionalflugzeugs, an dessen Entwicklung der britische Triebwerkshersteller Rolls Royce und der italienische Flugzeugbauer Tecnam in Zusammenarbeit mit der norwegischen Regional-Airline Wideroe arbeiten. Das total abgasfreie Fluggerät will Wideroe 2026 in Dienst stellen. Nachdem Konstanz seine führende Stellung in Sachen Computertechnik (AEG Telefunken, CTM, CGK, Electrocom und ATM) verspielt habe, bestehe nun die Chance, bei der Verwirklichung eines neuen Luftverkehrsystems massgeblich mitzumischen.

Nach wie vor gut angenommen

Unbestritten sei, dass der Konstanzer Kleinflugplatz in die Jahre gekommen und eine Weiterentwicklung „dringend nötig“ ist, schreibt Anna Gladkova weiter. Andererseits zeige das anhaltend hohe Verkehrsaufkommen, dass der Landeplatz nach wie vor angenommen wird und Teil der Konstanzer Infrastruktur ist. Zudem erwirtschafte das Unternehmen Flugplatz, an dem die Stadt mit knapp 60 Prozent beteiligt ist, einen Überschuss, belaste also die Stadtkasse nicht. Anna Gladkova erinnert ferner daran, dass der Flugplatz Rettungsflüge ermögliche und für die Ansiedlung von Instituten der Bodenseeuniversität massgeblich gewesen ist. Im Übrigen sei zu erwarten, dass „die wirtschaftliche Bedeutung des Flugplatzes in Zukunft deutlich zunehmen“ werde.

„Die Bedeutung des Flugplatzes wird zunehmen“

Kurz- bis mittelfristig spiele der Flugplatz zunehmend eine wichtige Rolle bei der Unterstützung der Spitzenforschungszentren der Biologie an der Universität und dem Max-Planck-Institut für Verhaltensbiologie, davon ist man beim Jungen Forum Konstanz überzeugt. In diese Aushängeschilder der Konstanzer Wissenschaft, stellt Anna Gladkova fest, „fließen jährlich hohe Fördersummen im sechsstelligen Bereich“. Hier sei ein „einzigartiges Forschungsökosystem mit einer dreistelligen Anzahl an Arbeitsplätzen entstanden“. Und in mehreren öffentlichen Stellungnahmen habe Professor Martin Wikelski, einer der Leiter des Max-Planck-Instituts, die „hohe Bedeutung des Flugplatzes“ für die weitere Entwicklung dieser weltweit anerkannten Forschungsinfrastruktur betont.

Titelbild: Frieder Schindele



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Ein Kommentar

  1. 1. Bruno Neidhart

    Ohjeh - Anna Gladkova vom Jungen Forum: Der Flugplatz Konstanz! Eine lange Geschichte mit nach wie vor unsicherer Zukunft. Es sind nun just 100 Jahre vergangen, als man von Konstanz aus linienmässig nach Berlin fliegen konnte! Kurze Zeit später folgten Luftpostdienste nach Stuttgart und München. Und weitere regelmässige Passagier-Liniendienste entstanden nach Wien, Zürich und Frankfurt am Main. Man kann sich das kaum mehr vorstellen.

    Nun, diese “heroische Konstanzer Luftfahrtgeschichte” ist vorbei. Und was mit dem “Rest” anzufangen ist: darum sollte sich die Stadt nun wirklich ernsthaft bemühen. Mit ihrem Beitrag, Frau Gladkova, geben sie schon mal einen interessanten Impuls für eine mögliche Zukunft - einer sogar “nachhaltigen”, wie Sie schreiben.

    Wahrscheinlich muss sich eine ganze Riege an der Sache Interessierter zusammensetzen um mal zu evaluieren, was an gewerblichen, wirtschaftlichen, wissenschaftlichen und technischen Entwicklungen auch auf Konstanz Auswirkungen haben könnte. Das Resultat dieser Recherchen dürfte dann die erste Planungsunterlage für weitere Schritte in die Zukunft beinhalten. Und Zukunft ist jetzt!

    Das Flugplatzgelände ist übrigens noch etwas enger zu gestalten, um dem Gewerbe nebenan mehr Fläche anbieten zu können. Dies wurde vor einiger Zeit vorgeschlagen und für möglich befunden. Wobei die mit der Flugtauglichkeit des Restgeländes zusammenhängenden Fragen zuerst zu lösen wären, da sie die Grundlage aller späteren Entscheidungen abbilden müssten. Beispiel: Auch ein STOL-Fluggerät (Short Take-Off and Landing - wie oben abgebildet) begnügt sich nicht mit wenigen Metern. Drohnen schon eher!

    Flugaffin ist die unmittelbare Gegend um das Flugfeld im Westen der Stadt allemal. Es gibt dort bereits eine Lilienthal-Straße, wie auch eine Claude-Dornier-Straße. Und Siemens ist nebenan sogar mit einer Abteilung “Flughafenlogistik” tätig. Zum Beispiel: Koffer-Transportanlagen. Die braucht es vorläufig für einen allfällig neu zu gestaltenden - sagen wir mal - “Luftcampus Konstanz”, allerdings noch nicht!

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